Wirtschaft

Saftige Millionenpleite eines Sportartikel-Großhändlers

"Die Geschichte von GTS Sports ist eng mit den Gründern und ihren Leidenschaften verbunden. Einerseits haben wir den ehemaligen Profi-Skifahrer, der seine Expertise und seine Erfahrungen aus dem Spitzensport nutzt, um funktionale und qualitativ hochwertige Sporttextilien zu entwickeln“, heißt es auf der Firmen-Homepage.

"Auf der anderen Seite steht Anna Malmqvist, die Frau des Gründers, die ihre skandinavischen Wurzeln und ihr Gefühl für Design in die Entwicklung unserer Produkte einfließen lässt. Gemeinsam schaffen wir so eine Verbindung zwischen Funktionalität und Ästhetik, um Sportbegeisterte auf der ganzen Welt zu inspirieren."

Und weiter heißt es: "Peter Gerhofer war schon seit seiner Kindheit ein begeisterter Sportler. Als aktiver Skifahrer verbrachte er seine Jugend auf den Skipisten Österreichs und wurde schnell in den Kader des Skiverbandes aufgenommen. Zahlreiche Pokale in seinem Firmensitz zeugen von seinen Erfolgen im Rennsport auf internationaler Ebene. Als Sportler erkannte er schnell, wie wichtig funktionelle Sportbekleidung für die Leistung eines Athleten ist. Nach vielen Jahren im Textilgroßhandel entschied er gemeinsam mit seiner Frau, seine eigene Sportmarke GTS zu gründen, um seine Vorstellung von hochwertiger und leistungsorientierter Sportbekleidung umzusetzen."

Nachsatz: "Heute nutzen wir all diese Erfahrungen und Leidenschaften, um unsere Vision von innovativer und funktioneller Sportbekleidung umzusetzen. Unser Team aus Designern und Produktmanagern arbeitet eng zusammen, um Produkte zu entwickeln, die den Anforderungen von Sportlern auf der ganzen Welt gerecht werden. Wir sind stolz darauf, dass GTS Sports heute eine etablierte Outdoormarke ist, die für Qualität, Funktionalität und Design steht."

Firma aus Linz in der Pleite

Die Rede ist der TEXSPO Textil- und SportartikelgroßhandelsgmbH, mit Sitz in Linz, die unter der Marke GTS Sports auftritt. Über ihr Vermögen wurde laut AKV, Creditreform und KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. 22 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

"Die im Jahr 2006 gegründete Schuldnerin mit Sitz in Linz ist im Großhandel mit Bekleidung und Sportartikeln tätig. Die Schuldnerin agiert dabei als Komplettanbieter im Bereich Outdoor-Bekleidung, Nautik, Radfahren, Ski und Fitness. Die Antragstellerin agiert laut Eröffnungsantrag unter anderem als Lieferantin für Hervis, Intersport, Reusch oder TK Maxx. Die Geschäftsführung wird von Herrn Peter Gerhofer wahrgenommen, der auch gleichzeitig einer von zwei Mitgesellschaftern ist", so der AKV.

Die Insolvenzursachen

„Betreffend der Gründe für das Abgleiten in die gegenständliche Insolvenz wird im Eröffnungsantrag angeführt, dass es bedingt durch Corona ursprünglich zu einem Umsatzzuwachs gekommen sei. Der Zuwachs habe allerdings gleichzeitig auch zu höheren laufenden Kosten und einer Vergrößerung des Mitarbeiterstandes geführt. Mit Beginn des Ukrainekrieges habe sich in weiterer Folge eine Abkühlung beim Konsumverhalten gezeigt und es soll zu geringeren Bestellungen gekommen sein“, so der AKV. 

"Im Jahr 2023 sollen diese Entwicklungen dazu geführt haben, dass ein hoher Lagerstand und eine geringere Nachfrage sich gegenüberstanden. Erschwerend sei die allgemeine Krise in der Textil- und Modebranche dazugekommen, wodurch es zu einem weiteren Rückschlag bei der Nachfrage gekommen sei. Schlussendlich musste vorliegender Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt werden.“

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden laut AKV mit 8,027 Millionen Euro beziffert, die Aktiva betragen laut Creditreform 2,77 Millionen Euro.

Die Zukunft

Derzeit wird bereits an der Sommerkollektion für 2025 gearbeitet und liegen laut Angaben im Insolvenzantrag bereits Bestellungen vor. Die Winterkollektion 2025 ist fertiggestellt und sind die Verkaufsmuster bereits in Produktion", so der KSV1870. Die Insolvenzgläubiger sollen eine 20 Prozent Quote innerhalb von 24 Monaten vom Tag der Annahme des Sanierungsplans.

„Nach Bewertung des schuldnerischen Vermögens und Feststellung der Forderungen durch den Insolvenzverwalter gehen wir von einer Verbesserung des Sanierungsplanes, insbesondere im Hinblick auf frühere Zahlungsfristen aus“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870