ÖBB-Chef Matthä: Warnstreik ist "nicht verhältnismäßig"
Am Sonntag gab es keine Einigung in den KV-Verhandlungen der Eisenbahner. Das Resultat: Seit heute 00:00 Uhr wird gestreikt. Die wichtigsten Zugverbindungen - allen voran jene der ÖBB - stehen heute still. Ein Umstand, für den ÖBB-Chef Andreas Matthä kein Verständnis hat, wie er in heute im Ö1-Morgenjournal erklärte. "Ich halte einen Warnstreik von 24 Stunden für nicht verhältnismäßig."
Neben dem materiellen Schaden gebe es dadurch einen großen Imageschaden, den er "als viel höher" einschätze. Das Vertrauen und das gute Image, das man in den vergangenen Jahren aufgebaut habe, würden "in wenigen Stunden" verspielt. "Und das, offen gestanden, beim besten Angebot aller Branchen."
"Redlich bemüht"
Auf die Frage, warum es keine Einigung mit der Gewerkschaft gegeben habe, erklärte Matthä, die Arbeitgeber-Seite habe sich "redlich bemüht". Man habe im Durchschnitt 8,4 Prozent Löhnerhöhung auf die Ist-Löhne geboten, im Minimum 208 Euro. Und zusätzlich eine Teuerungsprämie von 1.000 Euro. Das Angebot sei "mehr als attraktiv", "mehr als fair".
Angesprochen auf das Beispiel der Gewerkschaft, nach dem ein Schlafwagenschaffner im Nachtzug 1.356 Euro netto als Einstiegsgehalt hat, sagte der ÖBB-Chef, dass es sich dabei um das Nettogehalt ohne Zulagen handle. Es brauche hier eine faire Entlohnung, daher die Anhebung der Mindestgehälter um eben die 208 Euro, was einer Lohnerhöhung von 12,47 Prozent im konkreten Fall darstelle.
Matthä glaub an keine weiteren Auswirkungen
Dass auch am Dienstag noch die Auswirkungen des heutigen Bahnstreiks großflächig spürbar sein werden, glaubt Matthä nicht. Man habe sich im Rahmen des Krisenstabs schon gestern, Sonntag, bemüht, die Züge "dorthin zu bringen, wo sie Dienstag Früh sein sollen". Die ein oder andere Unregelmäßigkeit will er nicht ausschließen, aber er erwarte einen überwiegend normalen Betrieb für morgen.
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