Wirtschaft

Millionenpleite eines bekannten Fleischerei-Betriebs

„Die Schuldnerin beabsichtigt laut Antrag den Abschluss eines Sanierungsplanes. Im Falle der Annahme des Sanierungsplanes beabsichtigt die Schuldnerin ihre Ausrichtung hinsichtlich Kundenstruktur unabhängiger von der bisherigen Struktur zu gestalten und ist sich bewusst, dass die wirtschaftliche Fortführung nur durch den Erhalt der Vertrauensbasis zu den bisherigen Kunden und Lieferanten möglich sein wird. Durch private Immobilienverkäufe soll der Sanierungsplan erfüllt werden“, so der AKV.

Die Rede ist von der Ilgenfritz Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH & Co KG mit Sitz in Villach. Sie hat laut AKV, Creditreform und KSV1870 ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt beantragt, das bereits eröffnet wurde. Es handelt sich um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Von der Insolvenz sind rund 70 Gläubiger und 11 Dienstnehmer betroffen. 

74-jährige Geschichte

„Geschäftsgegenstand des Unternehmen ist das Schlachten von Lebendvieh, die Verarbeitung sowie die Fleischerzeugung, der Verkauf von Fleisch- und Fleischwaren, der Im- und Export derartiger Produkte sowie die Beteiligung an Gesellschaften“, so der KSV1870. Die Schuldnerin hat zu ihren Kunden und Lieferanten bereits jahrelange Beziehungen.

„Die Schuldnerin wurde im bereits im Jahr 1950 als nicht protokollierte Einzelfirma gegründet und ist seit dem Jahr 1988 mit dem nunmehrigen Wortlaut im Firmenbuch eingetragen“, heißt es weiter. „Als unbeschränkt haftende Gesellschafterin fungiert sie seit dem Jahre 1988 die „Ilgenfritz Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH“. Geschäftsführer ist Karl Ilgenfritz.“ 

Der Hintergrund

Als Insolvenzursache wird im Antrag angeführt, dass die Schuldnerin wesentlich vom Geschäftsverlauf der übrigen Konzerngesellschaften abhängig ist. „Da sich dieser in letzter Zeit negativ entwickelte, blieben notwendige Zahlungen aus und führte zu Liquiditätsproblemen. Darüber hinaus haben finanzierende Banken den Kreditrahmen sofort fällig gestellt und die Bankkonten gesperrt, wodurch die Zahlungsunfähigkeit eintrat“, heißt es weiter.

Die Verbindlichkeiten betragen rund 6,44 Millionen Euro beziffert, davon entfallen rund 3,04 Millionen Euro auf Haftungen gegenüber Kreditinstituten für die restlichen „Ilgenfritz Gesellschaften“ und rund 2,3 Millionen Euro auf Verbindlichkeiten bei verbundenen Unternehmen. Die Aktiva werden mit 9,44 Millionen Euro beziffert.  Daher liegt seitens der Schuldnerin keine Überschuldung, sondern eine Zahlungsunfähigkeit vor.

Die Zukunft

Eine Entschuldung über einen Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote ist geplant. „Die unmittelbare Fortführung des Unternehmens ist abhängig von kurzfristig erlangbarer Zahlungen offener Verbindlichkeiten seitens der verbundenen Unternehmen und sonstigen Schuldnern“, so der KSV1870.  „Diese seien bereits um die Beschaffung von Liquidität bemüht. Sollte dies nicht möglich sein, müsste der Geschäftsbetrieb geschlossen werden, da es für die Erzielung von Fortbetriebseinnahmen der Vorfinanzierung von Fleischeinkäufen bedarf, wofür neben den obgenannten Forderungen keine weiteren liquiden Mittel vorhanden sind.“