Wirtschaft/Karriere

Veganer Käse: Die kleine Manufaktur in der Wachau

Zwei Jungunternehmerinnen machen Käse, der eigentlich kein Käse ist. Sie verwenden nämlich Cashewnüsse dafür. „Wir arbeiten aber, wie bei der Kuhmilch-Käseproduktion, mit Fermentation und Käsekulturen“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin und Gründerin Julia Zeitlhuber. So kam es auch zum Namen ihrer Käse-Manufaktur: „Cultured“.

"Es gab noch keine guten Käse-Ersatz-Produkte"

Das Käse-Duo lernte sich mit zehn Jahren in der Schule kennen. Nach Weltreisen auf eigene Faust und Ausbildungen an Orten wie New York und Kanada, fanden Zeitlhuber und die gelernte Konditorin Violetta Hradetzky in der Wachau wieder zueinander. „Wir ernähren uns beide vegan und in Österreich gab es zu der Zeit noch keine guten Käse-Ersatz-Produkte“, sagt Zeitlhuber. So stürzten sich die beiden Anfang 2021 mit „Cultured“ in die Welt der veganen Käsekulturen.

Alle Inhalte anzeigen

Jedoch nicht ohne Hürden:

„Der Anfang war in Österreich besonders schwierig. Hier ist alles sehr bürokratisch und gerade mitten in der Pandemie ging der Start unseres Business mühsam voran. Unsere Sparte ist speziell und schwer einzuordnen, weswegen wir nicht wussten, welcher Weg und welche Rechtsformen die richtigen sind.“

Bootstrap-Prinzip

Die Vorkenntnis, das Wissen und die Liebe zur Produktion waren aber da. Von den ersten Experimenten bis hin zu den marktfertigen Produkten verging ungefähr ein Jahr. „Wir arbeiten nach dem Bootstrap-Prinzip (Anm.: man zieht sich selbst nach oben) und haben nur einen kleinen Bankkredit aufgenommen. Der Rest war Eigenkapital.“ Dann ging es an die Vermarktung. „Dazu kontaktieren wir Läden, Restaurants und Heurigen.“ Von der Produktion, bis zur Verpackung und Lieferung machen die Käsespezialistinnen zurzeit alles selbst.

Ihr Ziel?

Mehr Käse-Vielfalt mit Blauschimmel und Hartkäse schaffen und weiter expandieren. „Unsere kleine Manufaktur platzt bereits aus allen Nähten und wir suchen nach Investoren.“