2. Juli: Große Trauer – auch bei Rapid
Von Uwe Mauch
28. Juni bis 28. Juli 1914 – ein Monat, in dem die Weichen für die Urkatastrophe des Jahrhunderts gestellt wurden. Der KURIER erinnert in seiner 31-teiligen Serie daran, was auf den Tag genau vor 100 Jahren geschah. Heute: der 2. Juli 1914, der Tag, an dem in der Residenzhauptstadt Wien der Trauerzug mit dem toten Thronfolgerpaar ankommt.
In den Redaktionen der Wiener Tageszeitungen regiert der Pathos. So notiert der Berichterstatter der Neuen Zeitung: "Der tote Thronfolger und seine Gemahlin sind zum letzten Mal in die Residenzstadt der Habsburger eingekehrt. Eine ungeheure Menge Volkes harrte des als Opfer seiner Pflichterfüllung gefallenen Erzherzogs."
Drama in grün
Pathos auch in einem Bericht des Illustrierten Sportblatts: Der hatte allerdings weniger mit Weltpoltik zu tun als mit einem "Knalleffekt" in der heimischen Fußballmeisterschaft, "wie ihn die kühnste Phantasie eines Kinodramendichters nicht wirkungsvoller ersinnen könnte".
Am letzten Spieltag konnten die Nobodys vom Wiener Associationfootball-Club Titelverteidiger Rapid noch von der Spitze verdrängen; durch ein 2 : 1 gegen den First Vienna Footballclub, Rapid hatte gegen Simmering verloren. Tragödie der anderen Art! Es sollte noch schlimmer kommen: Die neue Saison wird erst im Frühjahr 1915 gestartet, alle Vereine haben zu dieser Zeit schon etliche Spieler an die Front verloren.
Die große KURIER-Sonderausgabe zum ersten Weltkrieg finden Sie hier.
Was bisher geschah
Tag für Tag können Sie mit dem KURIER ein Stück Geschichte aufleben lassen. Die gesammelten Einträge aus den Monaten Juni/Juli 1914 finden Sie hier in unserem Ticker. Täglich neu.
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