Sport/Wintersport

Weltcupauftakt der Freestyler: Zwischen Vorfreude und Absagen

Konzerte, Rahmenprogramm, Skatepark, Big-Air-Rampe – der Weltcupauftakt im Schweizer Chur ist für die Freeski- und Snowboard-Elite zu einem fixen Bestandteil des Szene-Kalenders geworden. Am Freitag und Samstag beginnt in der Weltcup der Freestyler mit dem City-Event in Chur nahe der österreichischen Grenze. 27.000 Zuseher, 160 Athletinnen und Athleten und zehn  Musikacts sind mit dabei.

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Die frisch gebackene österreichische Sportlerin des Jahres Anna Gasser freut sich auf das Event. Vor Beginn der Saison gebe es nicht so viele Möglichkeiten Big Air zu fahren, sagt sie. Ihr gehe es in erster Linie darum, zu „schauen, wo ich stehe“. Sie sei zwar fit und motiviert, doch bei ihrer Topform sei sie noch nicht, hatte sie zuletzt bei der Sportlerwahl in Wien zugegeben. Druck mache ihr nur ihr eigener Ehrgeiz. „Aber je mehr man erreicht hat, desto mehr kann man genießen.“

Keine Kugel?

Der Weltcup-Stopp in Chur ist für die Snowboarder nur einer von vier. Danach geht es noch nach Edmonton (Kanada), Copper Mountain (USA) und Kreischberg (Österreich). Für die Freeskier könnte es noch bitterer werden. Denn ihnen bleibt nur noch eine einzige weitere Weltcup-Station mit Copper. Sollte dort nur ein Bewerb gefahren werden, gibt es keine Weltcup-Kristallkugel für die Ski-Stars. 

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Der Grund: Zuletzt hat der schwedische Skiverband gemeldet, dass der Big-Air-Weltcup (Snowboard und Ski) in Falun am 25. und 26. November nicht stattfinden werde. Dahinter steckt nicht zuletzt die schwierige wirtschaftliche Situation (Inflation, Energiepreise, Ukraine-Krieg) und das damit verbundene Ausbleiben von Sponsoren.

„Aufgrund der aktuellen Weltlage haben wir die Gelder nicht zusammen. Die Sorge veranlasst Unternehmen, ihre Geschäftstätigkeiten zu überprüfen, was sich wiederum auf Veranstaltungen wie diese auswirkt“, sagte Stefan Karlsson, Sportmanager für Freeski und Snowboard beim schwedischen Skiverband. Es sei sehr traurig, „dass wir gezwungen sind abzusagen. Aber wir haben alles versucht, um die Veranstaltung durchzuführen“.

Teurer Big Air

Vor allem City-Events sind mit viel Kosten verbunden, was insbesondere Big Air betrifft. Schneebeschaffung und -kühlung sowie Licht sind mit den gestiegenen Energiekosten teurer geworden. „Schade“, hört man aus Anna Gassers Umfeld. Denn für die Fahrerinnen ist ein Event im November auch ein gutes Training in einer Zeit, wo es nicht viele Alternativen gibt, Sprünge zu üben.

Allgemein ist es mit ausreichenden Trainings eng für die Freestyler. Nicht zuletzt wegen des Wetters. „Leider hatten wir aufgrund der aktuellen Schneelagen in Österreich nicht die gewünschte Anzahl an Kicker Trainingstage“, sagt ÖSV-Freeskierin Lara Wolf. Der einzige Park in Österreich, in dem bisher Big Air trainiert werden konnte, war am Hintertuxer Gletscher. Die mangelnden Schneetage  konnten Freeskier und Snowboarder vor allem in Scharnitz auf Matten und Airbag kompensieren. Vielleicht kommt ihnen das in Chur zugute, wo die Schanze einen ähnlichen „Popp“ aufweist.