Warum ÖSV-Skispringer Tschofenig über einen kanadischen Sieg jubelt
Von Christoph Geiler
Freitag Früh richtete sich der Blick von Daniel Tschofenig wieder Richtung Japan. Denn im fernen Zao hob die junge Frau ab, auf die der Kärntner Skispringer seit geraumer Zeit fliegt. Der 20-Jährige ist der private Flugbegleiter der Kanadierin Alexandria Loutitt, der am Freitag in Japan mit dem ersten Weltcupsieg die große Stunde schlug. Tschofenig selbst machte den Freudentag komplett, wenige Stunden später gewann er die Qualifikation für das Weltcup-Springen in Zakopane.
Die 19-Jährige befindet sich in diesem Winter im Aufwind und hatte in den letzten Bewerben schon ans Siegespodest angeklopft, nun gelang Alexandria Loutitt in Japan der große Coup.
Daniel Tschofenig ist der größte Fan und größte Ratgeber zugleich. "Wir tauschen uns aus und geben uns auch gegenseitig Tipps", erklärt der Kärntner im KURIER-Gespräch. "Aber wir reden nicht den ganzen Tag nur übers Skispringen."
Alexandria Loutitt und Daniel Tschofenig sind das einzige bekannte Pärchen im Skisprung-Zirkus. Die beiden führen eine vergleichsweise nahe Fernbeziehung. Tschofenig lebt in Innsbruck, Loutitt verbringt die meiste Zeit in Slowenien. "Im Winter ist es schwieriger, dass wir uns treffen. Aber im Sommer sehen wir uns oft", sagt Tschofenig.
Die Freundin setzt den 20-Jährigen nun ein wenig unter Zugzwang. Denn Tschofenig wartet noch auf seinen ersten Podestplatz und eine Medaille bei einem Großereignis. Alexandria Loutitt hatte bei Olympia überraschend mit Kanada Bronze im Mixed-Teambewerb geholt.
Bei Daniel Tschofenig scheint der erste große Erfolg aber nur mehr eine Frage der Zeit. Bei der Tournee zeigte der Kärntner mit Rang acht auf, in der Weltspitze ist er mit seinen 20 Jahren mit Abstand der jüngste Springer und gilt als größte Zukunftshoffnung des ÖSV.
Hinter Alexandria Loutitt landete in Zao Eva Pinkelnig auf dem zweiten Platz. Die Vorarlbergerin baute damit ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Chiara Kreuzer wurde Dritte und stand damit erstmals in dieser Saison auf dem Podest.
Freude in Zakopane
Über seinen Premierensieg in einer Qualifikation für ein Springen war Tschofenig ebenso erfreut. "Es fühlt sich echt gut an. Ich bin einfach gut geflogen wieder, die Trainings waren nicht so gut", sagt er.