Turbulente Reise zur Eishockey-WM: "Da ist doch Rotz drinnen"
Von Peter Karlik
"Wenn jemand eine Reise tut, so hat er was zu erzählen", schrieb der Dichter Matthias Claudius in einem Gedicht im 18. Jahrhundert. Hoffentlich. Sonst muss es ja eine langweilige Unternehmung gewesen sein.
Der KURIER unternahm am vergangenen Dienstag die Reise zur Eishockey-WM nach Tampere und durfte sich wundern. Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie ist das kleine Ein-Mal-Eins der Hygiene noch immer bei vielen komplizierter als die Zentralmatura in Mathematik.
Kleine Beispiele gefällig?
Am Wiener Flughafen sollte man doch tatsächlich bei der Sicherheitskontrolle sein benütztes Taschentuch in der Hand zerdrücken. Meinem staunend fragenden Blick wurde entgegnet: "Machen sie es einfach." "Nein, sicher nicht. Da ist doch Rotz drinnen", entgegnete ich entsetzt. "Aber da könnte eine Rasierklinge drinnen sein", setzte der junge Mann fort. Ich soll also eine durch Rotz versteckte Klinge in meiner Hand zerdrücken?
Nein wirklich nicht. Ich bin ja nur Sportjournalist und kein Zauberer. Das Taschentuch landete in einer Mistschachtel, der genervte Security rief mir nur nach "Gehn’s einfach weiter."
Okay, ich bin ja lernfähig. Das nächste Mal wird das Taschentuch früher entsorgt.
Die erste Hygienehürde war gemeistert. Mein Rasierklingenattentat wurde zwar vereitelt, aber ich war auf dem Weg in den Flieger der Finnair. Dass drinnen Maskenpflicht ist, wusste ich natürlich schon davor. Und daher legte ich mir eine frische FFP2-Maske aus Stoff aus der Apotheke zu.
Beim Einsteigen in das Flugzeug folgte der nächste Hygiene-Rückschlag. "Die Firma erlaubt Ihre Maske nicht. Nehmen Sie bitte diese hier", sagte der Steward und gab mir ein simple OP-Maske. Aber… Einfach nicht denken, dachte ich mir und war dieses mal gehorsam.
Wir sind ja schon bisher so gut durch die Pandemie gekommen.