Sport/Wintersport

Eishockey-WM: Der Eispalast in Tampere sorgt für Orientierung

Die Türme der Anlage sind fast überall im Zentrum von Tampere zu sehen. Praktisch, wenn man den Weg zur Nokia-Arena sucht, wo in diesen Tagen die 85. Eishockey-Weltmeisterschaft ausgetragen wird.

Österreichs Team bekam als das in der Weltrangliste am schlechtesten gereihte Team der Achtergruppe die kleinste Kabine. Mit Gipswänden wurden gleich unter den Tribünen die Umkleiden errichtet. Die Cracks sollten nicht aus Wut gegen die provisorischen Wände schlagen.

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Aber das ist auch schon alles, was in diesem Eispalast improvisiert ist. Um 200 Millionen Euro wurde über den Gleisen beim Bahnhof die laut Eigendefinition modernste Arena der Welt gebaut. In ein Stadtentwicklungsgebiet wurden insgesamt 700 Millionen Euro für Hotel-, Büro-, Geschäfts- und Wohngebäude investiert, in deren Zentrum die Multifunktionsarena mit integriertem Casino liegt. Entworfen wurde der im Dezember eröffnete Komplex vom Stararchitekten Daniel Libeskind.

40 bis 50 Millionen Euro kostete die Überplattung der Gleise, gut 120 Millionen Euro die Arena und weitere 30 Millionen wurden für Anbauten ausgegeben, erklärte Marko Hurme, Geschäftsführer der Nokia Arena in einem Gespräch mit der APA.

13.500 Plätze

Die sechs Stockwerke hohe Arena ist die Heimstätte der Traditionsklubs Ilves und Tappara. 13.500 Besucher fasst die Halle bei Eishockeyspielen, 15.000 bei anderen Veranstaltungen. In diesem Jahr finden 155 Events statt, die Halle ist damit praktisch immer ausgebucht.

25 Mitarbeiter bauen innerhalb von Stunden den Innenraum von Eishockey zu Konzert um. Der Lieblingssport der Finnen steuert 20 Prozent des Umsatzes der Betreibergesellschaft bei und bringt heuer rund 900.000 von insgesamt erwarteten 1,3 Millionen Besuchern in die Halle. „Es ist eine Mehrzweckhalle, in der auch Eishockey gespielt werden kann. Nicht umgekehrt“, betonte Hurme.

An WM-Spieltagen sind bis zu 268 Mitarbeiter im Einsatz. Wichtige Einnahmequelle sind die 63 Sky-Boxen, die an 26 Unternehmen für fünf Jahre vermietet sind.

Österreich ist in Europa seit 2005 ein weißer Fleck auf der Landkarte der Eishockey-Veranstalter. Damals schmolz in der Wiener Stadthalle das Eis. Wann die in Wien-St. Marx geplante Mehrzweckhalle für bis zu 20.000 Besucher errichtet ist, ist noch immer nicht klar.