Tennis-Aufsteiger Filip Misolic: "Er ist enorm gut erzogen"
Von Harald Ottawa
Ein Blick auf der Weltrangliste am Montag verrät: Österreichs hat eine neue Nummer eins. Filip Misolic wird nach seinem Einzug ins Kitzbühel-Finale erstmals in den Top 140 sein und mit besser klassiert als alle anderen Österreicher. Freilich, eine temporäre Angelegenheit, aber wenn man bedenkt, dass der Grazer am 8. August erst 21 wird (damit ist er auf den Tag genau 20 Jahre jünger als Roger Federer), darf auf eine gute Zukunft gehofft werden.
Perfekte "Tennis-Familie"
„Er verfügt über eine super Rückhand und eine hohe Spielintelligenz“, sagt Günter Bresnik, in dessen Akademie Misolic ausgebildet wurde und wohin er immer wieder zurückkehrt, zuletzt vor drei Monaten. Nicht nur auf dem Platz hat Misolic gegenüber anderen Spielern Vorteile. „Er ist eine unauffällige Person, fast ein bisschen schüchtern. Und enorm gut erzogen“, sagt Bresnik. Misolic ist der Spross einer Ärztefamilie, die ihren Sohn seine Arbeit machen lässt. „Der Vater tut alles für die Karriere, mischt sich aber überhaupt nicht ein, das findet man im Tennis selten.“ Sprich: Misolic hat ein Umfeld, das sich andere Spieler nur wünschen könnten.
Auf die Prognose, welches Ranking Misolic noch erreichen kann, will sich Bresnik nicht einlassen. „Die Top 100 sind jetzt nur eine Frage der Zeit mit einem Challenger-Titel ist er dort vermutlich schon drinnen. Wichtig wird sein, dass er sich mit den Besten messen kann. Am besten bei den Grand-Slam-Turnieren. Er hat jedenfalls auch aufgrund seiner Mentalität alle Chancen.“