Sport/Motorsport

Chaos in Japan: Max Verstappen gewinnt - und ist Weltmeister

Max Verstappen hat beim Grand Prix in Suzuka alles richtig gemacht. Der Niederländer fuhr einmal mehr ein fehlerfreies Rennen und gewann auf nasser Strecke souverän vor Sergio Pérez und Charles Leclerc.

Minutenlang war danach nicht klar, ob Verstappen den Titel schon fixiert hat. Dann wurde bekannt, dass für das verkürzte Rennen doch die volle Punktezahl vergeben wurde, da der Grand Prix nach der Roten Flagge noch einmal komplett neu gestartet wurde.

Damit ist Verstappen zum zweiten Mal in Folge Weltmeister.

Max Verstappen (Niederlande/25 Jahre):
Geboren: 30.September 1997 in Hasselt/Belgien
Größe/Gewicht: 1,80 m/67 kg
Familienstand: ledig, Eltern Jos Verstappen und Sophie Kumpen
(beide Autorennfahrer)
Team: Red Bull Racing (seit 5. Mai 2016)
Startnummer: 33 (als Weltmeister: 1)
Weiteres Team: Toro Rosso (2015 und vier Rennen 2016)
Erster Grand Prix: 15. März 2015 Grand Prix von Australien
Erster GP-Sieg: 15. Mai 2016 Grand Prix von Spanien

GP-Teilnahmen: 159
Siege: 32
Podestplätze: 74 
WM-Punkte: 1.923,5
Website: www.verstappen.nl
Größte Erfolge:
* Weltmeister 2021 und 2022
* vor Formel 1: 2014 Dritter der europäischen Formel 3 (10 Rennsiege)
Wichtige Fakten:
* debütierte mit 17 Jahren und damit als jüngster Fahrer in der
Formel 1
* mit 18 Jahren und 227 Tagen jüngster GP-Sieger der Geschichte und
auch jüngster Fahrer mit einer Führungsrunde in der Formel 1
* im August 2014 ins Nachwuchsfahrer-Programm von Red Bull
aufgenommen
* Kämpfte bis November 2020 um Chance, jüngster Weltmeister zu werden
* besitzt durch seine Eltern die niederländische und die belgische
Staatsbürgerschaft, fährt aber mit niederländischer Lizenz

"Das sind total gemischte Gefühle", sagte der 25-Jährige. "Das ist unglaublich. Ich hatte in diesem Jahr so ein tolles Auto, das ganze Jahr haben wir uns immer wieder verbessert." Zum Rennen sagte der Niederländer: "Hier in Japan zu gewinnen, zusammen mit Honda, ist unglaublich. Es ist schön, dass es gerade hier geklappt hat. Es hat so stark geregnet, ich habe kaum noch damit gerechnet, dass die Fans hier noch ein Rennen sehen werden."

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gratulierte: "Das muss nicht sein letzter Titel gewesen sein."

Regenchaos

Die wetterfesten Fans an der Rennstrecke und die Frühaufsteher vor den TV-Geräten in Europa mussten viel Geduld haben an diesem Sonntag. Bei starkem Regen kam es schon in der ersten Runde zu vielen Zwischenfällen. Für Sainz und Albon war der Grand Prix rasch vorbei. Pierre Gasly hatte eine Schrecksekunde, als er mit 250 km/h fast in einen Bergekran gekracht wäre, der bereits auf der Strecke war. 

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Der Grand Prix wurde abgebrochen. Lange Zeit sah es danach aus, als würden die Fans gar kein Rennen mehr sehen. 

Doch nach einer Unterbrechung von 2:15 Stunden ging es hinter dem Safety-Car wieder auf die Strecke. Als das Rennen freigegeben wurde, wechselten die Fahrer rasch von den Regenreifen auf die Intermediates, kurz lag in diesem Chaos sogar Mick Schumacher in Führung.

Bald waren die Positionen wieder bezogen, Verstappen führte vor Leclerc. Unaufhaltsam zog der Niederländer davon, dahinter kämpfte der Monegasse gegen Sergio Pérez um den zweiten Platz. Am Ende konnte er sich hauchdünn durchsetzen.

Doch Leclerc war bei dem Manöver in der vorletzten Kurve von der Strecke gerutscht und hatte sich dabei einen Vorteil herausgefahren. Als die Fahrer bereits bei den Interviews standen, wurde Leclerc von einer Fünf-Sekunden-Strafe informiert, wodurch er hinter Pérez zurückfiel. Plötzlich gratulierte man Verstappen zum Titel.

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Was war da los? Rein rechnerisch müsste nun Pérez noch Titelchancen haben. Experten rund um die Welt diskutierten im Internet. Doch bald wurde klar, dass für das verkürzte Rennen doch die vollen Punkte vergeben wurden. Der Grund dafür dürfte sein, dass das Rennen nicht vorzeitig abgebrochen wurde, sondern nach der Roten Flagge neu gestartet wurde. Nach Ablauf der Zeit wurde das Rennen dann gemäß der Statuten gestoppt.

Verstappen liegt im WM-Ranking damit 113 Punkte vor Pérez und kann damit um einen Zähler nicht mehr eingeholt werden. Leclerc hat einen Rückstand von 114 Punkten.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Die FIA hat das jetzt so entschieden, und Max hat sich das absolut verdient."

Fortsetzung am Montag

Für Verstappen und Red Bull wird es am Montag aber noch einmal spannend, dann stellt die FIA das Gutachten zur Kostendeckelprüfung der vergangenen Saison vor. Sollten Rennställe die Budgetgrenze von 148,6 Millionen Dollar überschritten haben, könnte es drastische Strafen geben. Im F1-Zirkus wird über Verfehlungen von Red Bull und Aston Martin spekuliert.