Schambeinverletzung? Das Rapid-Geheimnis um Aufsteiger Greiml
Von Alexander Huber
Didi Kühbauer hat in seinen bisher zwei Amtsjahren bei Rapid einiges verändert. Bemerkenswert ist eine Vorgabe des Trainers abseits des Rasens: Über Verletzungen wird nur noch das Nötigste kommuniziert, manchmal nicht einmal das. Die Gegner (und auch die Journalisten) brauchen nicht mehr zu wissen als unbedingt sein muss.
Als Leo Greiml am 26. September beim 2:1 in St. Pölten im Kader fehlte, sagte Kühbauer nur, dass der 19-Jährige eine Pause benötigt hätte. Auch beim 3:0 gegen den LASK fehlte der Lieblingsschützling des Cheftrainers in der Verteidigung.
Eine offizielle Verletztenmeldung? Gibt es bis heute nicht.
News für Fans
Licht ins Verletzungsdunkel kam erst durch einen Besuch von Leo Greiml bei einer exklusiven Veranstaltung für Rapid-Fans: In regelmäßigen Abständen werden Teile der knapp Tausend Besitzer von lebenslangen Mitgliedschaften zu einem unterhaltsamen Abend mit Trainern und Spielern eingeladen. Danach wurde auf der Rapid-Homepage berichtet, dass der 19-Jährige über seine „Schambeinverletzung“ gesprochen hätte.
Schambeinverletzung? Dieses Wort lässt in Hütteldorf alle Alarmglocken schrillen.
Vielen ist noch in Erinnerung, wie sich Steffen Hofmann die Schmerzen rund um die Leisten wochenlang wegspritzen ließ und 2010/’11 schließlich rund die Hälfte der (schwachen) Saison wegen einer Schambeinentzündung verpassen sollte.
Keine Freigabe
Gut möglich, dass die Hütteldorfer Ende September auch deshalb eine Anfrage aus der Türkei für den kroatischen Verteidiger Mateo Barac abgeblockt haben. Als Ersatz wäre zwar David Nemeth (der nunmehr für Sturm kickt) mit einer Leihe aus Mainz parat gestanden. Doch eine Innenverteidigung ohne den Langzeitverletzten Dibon, ohne Barac und möglicherweise ohne Greiml wäre im Europacup-Herbst vielleicht doch zu viel des Risikos gewesen.
Kühbauer und die medizinische Abteilung dürften bei Greiml mit der Pause rechtzeitig nach den Belastungen des Saisonstarts reagiert haben: Der Innenverteidiger, für den es im September auch ein Millionen-Angebot aus dem Ausland gab, ist mittlerweile wieder schmerzfrei.
Laut KURIER-Informationen wird der Aufsteiger, der seit dem Corona-Re-Start einen Stammplatz hatte, bereits in den kommenden Tagen wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.
Dichtes Programm
Sofern auch bei gesteigerter Belastung keine Probleme auftreten, sollte Greiml kommende Woche beim Europa-League-Start gegen Arsenal London wieder in bekannter Stärke zur Verfügung stehen. Auf die Grünen warten nach der Länderspielpause sieben Partien in drei Wochen.