Sport/Fußball

Rangnicks Ideen und Andorra: Eine Premiere beim ungeliebten Test

Ein Teamchef hat viel Zeit. Zwischen den Zusammenkünften mit seinem Team. In der Vorbereitung auf Länderspiele wiederum zählt jede Stunde, die er mit seiner Mannschaft auf dem Platz üben kann. Die Trainingslagerwoche in Südspanien wäre dafür die ideale Gelegenheit gewesen.

Da aber die UEFA-Zentralvermarktung ein verpflichtendes Spiel vorsieht, kommt es am Mittwoch (18 Uhr/live auf ORF 1) in Malaga zum Premieren-Duell mit Andorra.

Belastungssteuerung

Bei der Startaufstellung wird Ralf Rangnick daher nach der Belastung der Spieler während des Herbstes entscheiden und manche schonen. „Wir dürfen die Spieler nicht überlasten, müssen die richtige Mischung und Balance finden.“

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Auch wenn es während der Woche in erster Linie ums Feintuning und einen weiteren Schritt nach vorne in Sachen Mannschaftstaktik geht, „sind die Resultate absolut nicht Nebensache“. Weder gegen Andorra, schon gar nicht am Sonntag gegen Europameister Italien.

Rangnick hätte in Malaga gerne zwei völlig verschiedene Teams je eine Hälfte aufgeboten, das Ansuchen wurde von der UEFA ins Abseits gestellt. Immerhin sind sechs Wechsel erlaubt.

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Auf Gegner Andorra hat man sich mittels Videos eingestimmt. „Wir haben uns Spiele aus der Nations League angesehen, in der Andorra acht Punkte gemacht hat. Wir wissen, was auf uns zukommt.“

Xaver Schlager unterstreicht: „Wir bereiten uns gewissenhaft auf Andorra vor und wollen gewinnen. Ich möchte nicht wissen was passieren würde, wenn wir das Spiel verlieren würden. Dann würde jeder draufhauen auf uns, und dann wäre es blöd, wenn wir uns nicht professionell darauf vorbereitet hätten.“

Fokus-Frage

Christoph Baumgartner hätte durchaus gerne eine Woche durchgehend trainiert, „weil man den Fokus noch mehr auf den Plan und die Spielidee legen kann. Umgekehrt ist ein Länderspiel auch die beste Übung, weil man da die geistige Bereitschaft braucht. Aber in erster Linie geht es hier in Spanien darum, unsere Idee weiter zu entwickeln, sodass sie in die Köpfe und die Beine reinkommt. Das ist vor allem in Hinblick auf die EM-Qualifikation sehr wichtig.“

Gegen Andorra können sich auch andere Spieler zeigen, auch wenn es „nur“ ein Test ist. Selbst ein Routinier wie Freiburg-Stürmer Michael Gregoritsch möchte die Gelegenheit nützen, um seine gute Form des Herbstes auch im November im Nationalteam noch einmal unter Beweis zu stellen: „Wir sind klarer Favorit, müssen dominant auftreten und wollen das Jahr mit einem guten Gefühl beenden.“ Gregoritsch kann gute Gründe für seine Hochform nennen. „Ich habe viele Kleinigkeiten in meiner Spielweise und Lebensweise verändert.“ So hat er die Ernährung umgestellt, setzt im Spiel vermehrt auf Sprints.

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Unabhängig vom Länderspiel setzt Rangnick auf nachhaltige Vermittlung seiner Ideen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Teamquartier Westin La Quinta. Noch vor dem Abschlusstraining bat er zu einer Video-Einheit.

„Dieser Lehrgang soll uns einen Schritt weiter bringen in Richtung EM-Qualifikation.“ Die beginnt im März des kommenden Jahres.

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Andorra – Österreich (Malaga, La Rosaleda, 18.00 Uhr, SR Munuera/ESP)
Mögliche Aufstellung (4-2-2-2): A. Schlager (LASK/6 Länderspiele); Mwene (Eindhoven/1/0 Tore), Danso (Lens/11/ 0), Trauner (Feyenoord/8/1), Wöber (Salzburg/11/0);
Grillitsch (Ajax/33/1), X. Schlager (Leipzig/31/2); Baumgartner (Hoffenheim/ 23/7), Sabitzer (Bayern/66/ 12); Weimann (Bristol/20/1), Gregoritsch (Freiburg/41/7).