Lizenz: Die Austria ist gerettet, Wacker steht vor dem Ende
Von Christoph Geiler
Der Mittwoch war Stichtag für die Vergabe der Lizenzen. Mit der Austria, SKN St.Pölten und Wacker Innsbruck mussten drei Teams den Gang vor das Protestkomitee antreten, nachdem den drei Klubs in erster Instanz die Spielgenehmigung verweigert worden war.
Während die Wiener Austria die geforderten Unterlagen und Umstrukturieren vorlegen konnte und wie SKN St.Pölten im zweiten Anlauf die Lizenz erhielt, verwehrte das Protestkomitee dem FC Wacker abermals die Zulassung für die zweite Liga. Damit ist klar, dass es aus der zweiten Liga heuer keinen Absteiger geben wird.
Den Tirolern bleibt nun nur mehr der Gang zum Ständig Neutralen Schiedsgericht, Unterlagen dürfen aber keine mehr nachgereicht werden.
Aufatmen bei der Austria
Die Zitterpartie ist für die Wiener Austria im zweiten Anlauf doch noch gut ausgegangen. Die Violetten erhielten in der zweiten Instanz die Lizenz für die kommende Saison. AG-Vorstand Gerhard Krisch zeigte sich erleichtert: „Dank der hervorragenden Leistung unseres gesamten Teams ist es uns gelungen, alle Fragen der Bundesliga zu beantworten.“
Die Austria musste innerhalb einer Woche den Aufsichtsrat von acht auf neun Mitglieder erhöhen, weil die Bundesliga einen bestimmenden Einfluss bei der Austria und nicht bei den Investoren sehen wollte. Auch der laufende Vertrag mit Gazprom, der noch bis 2023 Gültigkeit besitzt und der Austria fünf Millionen Euro jährlich einbringt, warf einige Fragen auf. Einerseits will die Austria aufgrund des Krieges in der Ukraine aus moralischen Gründen den Kontrakt auf Eis legen, auf der anderen Seite wäre dies aus kaufmännischer Sicht beinahe fahrlässig, weil die Veilchen in ihrer prekären finanziellen Lage auf das Geld angewiesen sind. Gerhard Krisch steht zudem als AG-Vorstand laut Aktienrecht in der Haftung.
Der zehnfache Meister Wacker Innsbruck steht vor dem Aus. Seit Monaten plagen den Traditionsverein finanzielle Probleme, die Spieler und Angestellten laufen dem Geld hinterher, mit Saisonende dürften sich die Außenstände auf 3 Millionen Euro belaufen.
In den vergangenen Monaten hofften die Innsbrucker immer wieder auf einen Geldregen von ausländischen Investoren, bis zuletzt hatte er ein Geldgeber aus Süddeutschland Millionenzahlungen versprochen, doch es blieb nur bei leeren Worten.
Erste Spieler weg
Angesichts des finanziellen Chaos bei Wacker und den vielen Außenständen dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Insolvenzantrag eingebracht wird.
Derweil haben die ersten Spieler bereits ihre Verträge aufgelöst. Clemens Hubmann, Raphael Gallé, Fabio Markelic und Darijo Grujcic traten am Mittwoch schriftlich aus den Verträgen aus, nachdem der Verein die Nachfrist zur Bezahlung der Gehälter verstreichen ließ.