Jetzt geht’s richtig los: Wer im EM-Achtelfinale weiter kommt
Die Vorrunde ist abgepfiffen, am Samstag beginnt die K.-o.-Phase. Manche Achtelfinalduelle würden eine würdige Finalpaarung abgeben. Wer steigt auf?
Die KURIER-Vorschau abseits des Duells von Österreich mit Italien:
Wales – Dänemark
Ein Sieg gegen Russland reichte den Dänen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Das Nationalteam wird in der Heimat getragen von einer Welle der Begeisterung, der große Schock über den Herzstillstand von Christian Eriksen ist einer riesigen Euphorie gewichen und lässt bei manchen Erinnerungen an den EM-Gewinn 1992 wach werden. Die Waliser haben sich als Team entpuppt, das sich auf seine Defensive verlassen kann. Selbst den Italienern gelang nur ein Treffer.
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Niederlande – Tschechien
So groß die Skepsis vor der Endrunde in Holland war, so groß ist nun der Optimismus. Die Niederlande sind neben Belgien und Italien das einzige Team ohne Punkteverlust. Die Tschechen sind relativ leicht auszurechnen. Die Vorrundenpartien haben gezeigt: Tschechien = Patrik Schick. Der Stürmer hat alle drei bisherigen Tore erzielt.
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Belgien – Portugal
Die Nummer eins der Welt gegen den Europameister – und das schon im Achtelfinale. Den souveräneren Eindruck machten in der Gruppenphase mit drei Siegen die Belgier. Schöne Kombinationen und ein Topstürmer in Torlaune (Lukaku) machen Lust auf mehr. Aber: Portugal hatte die schwereren Gegner und hat die Hammer-Gruppe F überstanden. Dazu kommt der Ronaldo-Faktor. Der Superstar (5 Tore) ist in Rekordlaune und will den Titel verteidigen.
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Kroatien – Spanien
Beide Teams sind nur schwer in die Gänge gekommen. Die Kroaten konnten erst im letzten Gruppenspiel mit dem 3:1 gegen Schottland den Aufstieg fixieren, die Spanier ließen in den ersten beiden Partien die Durchschlagskraft und Kreativität vermissen und schossen sich erst am Mittwoch mit dem 5:0 gegen die Slowakei den Frust von der Seele.
KURIER-Tipp: Spanien
Frankreich – Schweiz
Wie gut ist der amtierende Weltmeister wirklich? Richtig schlau wurde man aus den Franzosen nicht. Einerseits wirkten sie, als könnten sie jederzeit auf Knopfdruck einen Zahn zulegen, andererseits zeigten die Ungarn beim 1:1 mit einfachsten Mitteln, wie der Startruppe beizukommen ist. Die Schweizer mussten lange zittern ums Achtelfinal-Ticket, gegen Frankreich sind sie klare Außenseiter. Der letzte Sieg gegen den großen Nachbarn gelang der Nati 1992.
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Schweden – Ukraine
Bei den Schweden – überraschend Sieger der Gruppe E – ragten bislang zwei Spieler heraus: Emil Forsberg, der drei der vier Treffer erzielt hat, und Tormann Robin Olsen. Eklatante Schwachpunkte waren keine zu erkennen. Die Ukrainer rutschten mit zwei Niederlagen in der Österreich-Gruppe nur mit viel Glück ins Achtelfinale.
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England – Deutschland
Von allen Top-Nationen mussten die Deutschen am längsten um die Achtelfinal-Teilnahme zittern. Erst sechs Minuten vor dem Schluss traf Goretzka zum 2:2 gegen Ungarn. Bundestrainer Joachim Löw lobte nach der Zitterpartie zwar die „Mentalität der Mannschaft“, aber auch ihm ist klar, dass dieses deutsche Team mehrere Gesichter hat. „Wir haben in der Gruppenphase schwankende Leistungen gezeigt. Wir wissen, wenn wir das abrufen, was wir können, dann sind wir stark.“ Auch in England ist nicht alles eitel Wonne, obwohl die Gruppe D ohne Gegentreffer gewonnen wurde. Die Engländer entpuppten sich bisher als Minimalisten: Zwei Tore haben gereicht, um sieben Punkte zu holen, überzeugend war ihr Spiel dabei nur selten.
KURIER-Tipp: Deutschland