In Minute 94 trifft Junuzovic für Salzburg gegen Rapid zum Sieg
Von Peter Gutmayer
Der grün-weiße Rauch, der knapp nach Beginn aus dem Gästesektor aufstieg, sollte für Rapid nichts Gutes bedeuten. Die Hütteldorfer waren in der ersten Halbzeit chancenlos, lagen aber zur Pause nur knapp zurück. Meister Salzburg ließ zu viele Chancen liegen, machte sich damit das Leben selber schwer. Das wurde bestraft, Rapid schaffte den Ausgleich, durfte lange von einem Punkt träumen. Bis Joker Zlatko Junuzovic in der 94. Minute für Jubel in der Red-Bull-Arena sorgte.
Für Rapid setzte es schon vor dem Anpfiff den ersten Rückschlag. Mit Filip Stojkovic und Yusuf Demir mussten zwei Stützen kurzfristig passen, sie ließen die Liste der Ausfälle noch einmal anwachsen. Das hatte zur Folge, dass Trainer Ferdinand Feldhofer mit Aristot Tambwe-Kasengele (17) und Nicolas Binder (20) zwei Youngsters ohne jegliche Bundesliga-Erfahrung auf die Bank setzen musste.
Den Altersschnitt der grün-weißen Ersatzbank trieb lediglich Routinier Christoph Knasmüllner auf 21,3 Jahre.
Bei Salzburg war der angeschlagene Brenden Aaronson wie erwartet nicht im Kader, der ebenfalls nicht ganz fitte Karim Adeyemi stand nicht in der Startelf. Auf der Bank neben ihm saß Zlatko Junuzovic. Der Routinier wird die Bullen im Sommer verlassen, im Raum steht eine Rückkehr zur Austria oder ein Auslandsabenteuer in den USA oder Australien.
Traumtor zur Führung
Rapid agierte im 4-3-3-System zwar aggressiv, konnte dem Spiel der Bullen aber nicht viel entgegensetzen. Und nach vorne brachten die Gäste nicht viel zusammen, Salzburg-Keeper Köhn war in der ersten Halbzeit nahezu beschäftigungslos.
Die Hausherren kamen zu Beginn vermehrt über die linke Seite, Adamu fehlte bei einem Hechtkopfball nach einer Ulmer-Flanke aber das richtige Timing (13.).
Wirklich alles gestimmt hat dann in Minute 17 bei Sucic. Sein linker Hammer aus gut 20 Metern schlug genau im langen Eck ein. Da war sie, die längst überfällige 1:0-Führung für Salzburg in der 17. Minute.
Es ging in der selben Tonart weiter. Doch der starke Keeper Hedl nach einem Okafor-Kopfball (22.) und gegen Adamu (34.), die falsche Entscheidung von Okafor, der es mit dem rechten Außenrist versuchte, statt mit links abzuziehen (33.) und Pech von Capaldo nach einer Direktabnahme (45.) sorgten dafür, dass es nur mit einem 1:0 in die Pause ging. Schmeichelhaft für die Hütteldorfer, die noch hoffen durften.
Aus dem Nichts
Und die grün-weiße Hoffnung sollte nach dem Wiederbeginn weiter genährt werden. Weil Salzburg einmal schlampig verteidigte und Druijf plötzlich wie aus dem Nichts zum 1:1-Ausgleich traf (52.). Jetzt war richtig Feuer drinnen in der Partie
Der Tabellenführer war um eine schnelle Antwort bemüht, doch Capaldo vergab den nächsten Sitzer, traf das verwaiste Tor nicht (56.).
Rapid-Trainer Feldhofer hatte auf 4-2-3-1 umgestellt, seine Mannschaft war jetzt besser im Spiel. Sein Gegenüber Jaissle brachte mit Adeyemi und Sesko zwei frische Stürmer. Die Bullen wollten den Sieg unbedingt, brachten den Ball aber nicht ins Tor.
Ein Spiel, drittes System
Rapid stellte das System noch einmal um, agierte jetzt mit einer Dreier-Kette in der Abwehr, die natürlich oft zur Fünferkette wurde. Sollte es den Hütteldorfern tatsächlich gelingen, einen Punkt zu entführen?
Nein. Weil Zlatko Junuzovic doch noch zum 2:1 traf (94.). Wieder einmal darf Salzburg spät jubeln - den noch späteren Ausgleich vergab Knasmüllner, der knapp vorbeischoss (97.).