Warum ein Test gegen den AC Milan für Rapid nicht genug ist
Von Peter Karlik
Admira und AC Milan an einem Tag. Was auf den ersten Blick nach einem missglückten Testspielkalender aussieht, hat einen tieferen Sinn. Rapid-Trainer Robert Klauß begründet am Tag vor dem 125-Jahr-Jubiläumsspiel gegen den italienischen Top-Klub AC Milan: „Der Sinn ist, dass alle Spieler auf ihre 90 Minuten Einsatzzeit kommen. Das ist wichtig, bevor es bei uns so richtig los geht.“
Gegen die Admira wird um 10.30 Uhr im Trainingszentrum gespielt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Umso mehr Tamtam wird es am Nachmittag im ausverkauften Allianz Stadion geben. Um 17.30 Uhr ist der Anpfiff gegen den 19-maligen italienischen Meister und siebenmaligen Champions-League-Champion, der ebenfalls heuer 125 Jahre alt wird. Schon davor betreten die Rapid-Legenden den Rasen. U.a. werden Andreas Herzog, Steffen Hofmann und Mitglieder der letzten Meistermannschaft von 2008 ihre Fitness unter Beweis stellen. Nicht mitkicken, sondern nur verabschiedet werden am Samstag Ex-Kapitän Christopher Dibon und Leo Querfeld, der zu Union Berlin wechselte.
Erstmals auf dem Trikot wird auch das Giebelkreuz-Logo des neuen Premium-Partners Raiffeisen Niederösterreich-Wien sein. Marcus Knipping, Geschäftsführer Wirtschaft, sagte bei der Präsentation: „Wir freuen uns über das Vertrauen der Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien. Es war uns ein Anliegen, eine Bankinstitut als Premium Partner zu bekommen.“ Neben dem Abschluss mit Raiffeisen wurde mit der Allianz bis 2034 und mit Wien Energie um zwei Saisonen verlängert.
Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisen NÖ-Wien erklärte: „Sonst geht es bei uns um Zahlen und Fakten, jetzt geht es um Emotionen. 1970 war Raiffeisen der erste Trikotsponsor von Rapid. Ich habe das Trikot bei mir hängen.“ Über Summen wollte weder Höllerer noch Knipping sprechen. Laut Knipping „ist die Saison ausfinanziert“.
Die Mitgliederzahl stieg bereits auf 20.600. "Das ist eine Steigerung von 30 Prozent", sagt Geschäftsführer Steffen Hofmann stolz.
Kein offizielles Saisonziel
Wo Rapid am Ende stehen wird, das ist noch unklar. Ein offizielles Saisonziel nennt Rapid-Trainer Robert Klauß nicht. „Wir haben in sechs Tagen unser ersten Pflichtspiel (in der EL-Quali gegen Krakau, Anm.), danach den Cup. Jetzt ist es noch zu früh.“ Kompensieren muss er die Abgänge von Marco Grüll (Bremen) und Leopold Querfeld. Statt Querfeld kam der Franzose Jean-Philippe Raux Yao. „Einen Flügelspieler mit Scorerpunkten wie von Grüll kann man nicht ersetzen. Daher werden wir anders agieren“, kündigt Klauß an. Trainiert wurde ein 4-2-2-2-System ähnlich dem österreichischen Nationalteam. Somit ist auch klar, dass neben Burgstaller für den der kroatischen Stürmer Dion Beljo einen zweiten Platz im Angriff gibt.
Das Spiel gegen Milan sei für Klauß eine Generalprobe: „Da bekommen wir Feedback, wo wir noch ansetzen müssen.“ Aber er weiß jetzt schon: „Die Neuzugänge sind gut integriert. Diese Woche waren auch die EM-Starter dabei. Wir starten wieder bei null Punkten, was auch schon wieder gut ist.“ Damit spielt der Trainer mit einem Lächeln das aufgehobene Urteil an, wonach Rapid wegen Fan-Vergehen mit zwei Minuspunkten hätte starten sollen.
Nachfolger von Guido Burgstaller als Kapitän ist der 23-jährige Matthias Seidl.