1:0 in Belfast: Österreich führt die Nations League an
Beim zweiten Gastspiel feierte Österreich den zweiten Sieg in der aktuellen Nations League. Eine 100-prozentige Ausbeute in der Ferne, wenngleich die Chancenauswertung in Belfast beim 1:0 über Nordirland alles andere denn hochprozentig war. Die ÖFB-Auswahl siegte zwar verdient, vergab jedoch die Möglichkeit auf einen Kantersieg. Nach drei von sechs Gruppenspielen liegt Österreich punktegleich mit Norwegen an der Spitze.
Nations League, Liga B, Gruppe 1, 3. Runde:
Belfast, Windsor Park, Sonntag, 20.45 Uhr MESZ, SR Ardeleanu/CZE
0:1 Gregoritsch (42.)
Gelbe Karten: McLaughlin, Thompson; Schlager
Die Aufstellungen:
Nordirland: McGovern (Norwich, 31 Länderspiele)- Dallas (Leeds/46/3 Tore) (73. Thompson), Cathcart (Watford/52/2), J. Evans (Leicester/84/4) (73. , Lewis (Newcastle/13/0) - Davis (Glasgow Rangers/120/12, 73., C. Evans (Blackburn/61/2), McLaughlin (Sunderland/38/1), McNair (Middlesbrough/36/4) (83. Magennis (Hull/51/7), Jones (Glasgow Rangers/9/0), - Whyte (Cardiff City/10/2) (83.Boyce (Hearts/22/1)- Lafferty (Reggina/76/20) (61.Washington, Charlton/23/4)
Ersatz: Peacock-Farrell (Burnley/16), Carson (Motherwell/5) - Ferguson (Millwall/43/1), Saville (Middlesbrough/23/0), Smith (Hearts/11/1), Flanagan (Sunderland/5/0), Ballard (Arsenal/2/0), C. Evans (Blackburn/61/2), McGinn (Aberdeen/60/4), Cooper (Oxford United/0), McCann (St. Johnstone/0),
Österreich: Pervan (Wolfsburg/2) - Lainer (Borussia Mönchengladbach/21/1), Dragovic (Bayer Leverkusen/82/1), Hinteregger (Eintracht Frankfurt/48/4), Alaba (Bayern München/72/14) - Ilsanker (Eintracht Frankfurt/44/0), Baumgartlinger (Bayer Leverkusen/77/1)- Ranftl (LASK/0/0) (73.Trimmel/Berlin 8/0) X. Schlager (Wolfsburg/13/1), Baumgartner (Hoffenheim/3/2), - Gregoritsch (Augsburg/20/3) (79. Grbic (Lorient/3/1).
Ersatz: Lindner (Basel/28), Siebenhandl (Sturm Graz/2) - Posch (Hoffenheim/8/1), Ullmann (Rapid/0), Grillitsch (Hoffenheim/18/1), Schaub (Luzern/15/5), Onisiwo (Mainz/9/1), Ranftl (LASK/1/0), Grbic (Lorient/3/1), Kalajdzic (Stuttgart/0), Holzhauser (Beerschot/1/0), Schöpf (Schalke/23/4), Monschein (Austria/1/0)
„Ich spiele dort, wo ich der Mannschaft am meisten helfe.“ Also hatte unter der Woche David Alaba gesprochen, weshalb ihm Teamchef Franco Foda beim Gastspiel in Belfast gegen Nordirland die Position als linker Verteidiger in einer Vierer-Abwehrkette zuteil werden ließ. Zum zweiten Mal in dessen 73. Länderspiel. Etwas überraschte auch das Startelf-Debüt von Reinhold Ranftl auf der rechten Flanke im Mittelfeld, als Solospitze trat Michael Gregoritsch auf.
Chance um Chance
Österreich trat von Beginn an aggressiv auf, störte die nordirischen Kreise früh und mit Erfolg. Nach einer halben Stunde hätte die Foda-Elf schon mindestens 2:0 führen müssen. Konjunktiv. Eine Vorlage von Baumgartlinger legte Shootingstar Baumgartner volley dem gegnerischen Torhüter in die Hände. Wahrscheinlich wollte er dabei auf den zentral postierten Gregoritsch auflegen. Wenig später servierte Alaba Hinteregger einen Freistoß auf dessen Kopf, der Abwehrchef scheiterte aus fünf Metern (24.).
Weitere fünf Minuten später erkämpfte sich Baumgartner den Ball, zog allein auf das Tor und zirkelte aus elf Metern am langen Eck vorbei. Das muntere Chancenverjuxen fand seine Fortsetzung, nach einer schönen Kombination legte der agile Gregoritsch per Kopf für Baumgartner auf, diesmal schoss der Shootingstar aus fünf Metern übers Tor.
Österreich war den Nordiren in fast allen Belangen überlegen, hatte das Geschehen unter Kontrolle und zwang den Gegner zur Hilf- und Harmlosigkeit, allein, es fehlte noch an der logischen Führung im Spiel. Für die sorgte knapp vor der Pause noch Gregoritsch mit einem platzierten Kopfball nach Flanke von Hinteregger (42.).
Ob der vielen verjuxten Möglichkeiten war bei den Österreichern weiterhin Obacht geboten, zumal die Nordiren mit mehr Aggressivität aus der Kabine kamen. Und plötzlich gingen Ruhe und Selbstverständlichkeit im Spiel verloren und es wurde noch ein arbeitsreicher Abend. Gefahr drohte nur wenig, Goalie Pervan musste lediglich bei einem Kopfball von Evans seine Aufmerksamkeit demonstrieren. Dennoch wurde bis zum Schluss gezittert, zumal Boyce in der Nachspielzeit beinahe der Ausgleich gelungen wäre.
Österreich machte sich nach einer starken ersten Hälfte durch den deutlichen Leistungsabfall selbst das Leben schwer. Trotzdem liegt das Nationalteam in der Nations League in Führung, als nächster Gegner wartet Rumänien.