Rapid vor dem Duell mit dem GAK: Linzer Lehrspiel ist eine Warnung
Von Peter Karlik
Noch emotionaler als sonst sprang Robert Klauß am Donnerstag durch die Coaching-Zone von Rapid und bewahrte sein Team nach dem schlechten Start vor einer spielerischen Fehlentwicklung. Linksverteidiger Jonas Auer hatte mehrmals den Ball tief in den Angriff gespielt, Rapid musste den in Ballbesitz starken Armeniern immer wieder hinterherlaufen. „Wir brauchten mehr Geduld am Ball“, begründete Klauß.
Doch gleich nach dem 1:0 gegen den FC Noah wusste der 39-Jährige, was jetzt seine wichtigste Aufgabe ist. „Der Wechsel zwischen den Bewerben ist tatsächlich unsere größte Herausforderung.“ Das habe vor allem mit der unterschiedlichen Spielweise der Gegner zu tun. „Noah hatte technisch gute Spieler und wollte viel Ballbesitz haben.“
Am Sonntag trifft Rapid beim GAK auf den Tabellenletzten, der sein Glück weniger in der Offensive suchen wird als internationale Gegner, die den Wienern auch immer wieder Platz zum Umschalten ermöglichten.
In diesem Wechselspiel musste Rapid schon Lehrgeld bezahlen, wie das 0:3 gegen BW Linz im August – direkt nach dem 1:2 bei Sporting Braga – zeigte. „Das Linz-Spiel haben wir ganz gut aufgearbeitet, es ist uns ein warnendes Beispiel“, sagt Klauß.
Wiedersehen mit Poms
Beim GAK sitzt erstmals René Poms auf der Trainerbank. Nach dem 2:5 im Derby gegen Sturm trennte sich der Aufsteiger von Gernot Messner. Klauß konnte es sich nicht verkneifen: „Wir in Deutschland sagen: Im Oktober fallen die Blätter. Da ist jeder Trainer glücklich, wenn er den Oktober überlebt.“ Es klang fast nach Mitleid, als er über den ehemaligen GAK-Coach Messner sprach: „Es ist prinzipiell schade, wenn ein Trainer entlassen wird. Es ist ein Fluch der guten Tat. Wäre er im Sommer nicht aufgestiegen, dann wäre er jetzt wahrscheinlich noch Trainer.“
Ein wenig schließt sich am Sonntag der Kreis, denn Messners Nachfolger Poms musste im April bei Leoben gehen, nachdem der Zweitligist im Cup-Semifinale gegen Rapid verlor.
Auch für Mamadou Sangare kommt es zu einer Rückkehr. Rapids Mittelfeld-Antreiber war von Salzburg für die Saison 2021/2022 an den GAK verliehen worden, der damals in der 2. Liga spielte. Dass er am Samstag in den Bus nach Graz steigen kann, war im Spiel am Donnerstag nicht ganz sicher. Denn bei einem Zweikampf wurde sein Knie empfindlich gestaucht, der Malier hatte sichtlich Schmerzen. Doch es ging glimpflich aus. Sangare konnte weiterspielen und beim Regenerationstraining am Freitag dabei sein.