Von Adi Hütter bis Real Madrid: Die Tops & Flops der Champions League
Von Christoph Geiler
Es ist Halbzeit in der Vorrunde der Champions League. Gelegenheit für eine erste Bilanz. Die Tops und Flops der Königsklasse.
Die Tops
- Das Format
Unübersichtlich. Aufgebläht. Unnötig. Was war nicht über das neue Liga-Format der Königsklasse geschimpft worden.
Nach vier Spieltagen kann attestiert werden: Dieses Format hat tatsächlich Format und bietet neue Spannungselemente. Stand jetzt müssten etliche Starensembles um den Aufstieg zittern, während einige Außenseiter an die Tür zum Achtelfinale klopfen.
- FC Liverpool
Die Reds haben als einziges Team noch eine weiße Weste und führen mit dem Punktemaximum die Tabelle an. Das 4:0 zuletzt gegen den deutschen Meister Leverkusen war eine Machtdemonstration und ein Bewerbungsschreiben für den Titel in der neuen Champions League.
- Adi Hütter
Schon erstaunlich, was der Vorarlberger Coach mit AS Monaco in eineinhalb Jahren angestellt hat. Aus einem Mitläufer der Ligue 1 wurde ein Team, das heute in der Champions League ungeschlagen ist und Spieltag für Spieltag für Furore sorgt. Mit zehn Punkten darf Trainer Hütter schon langsam für das Achtelfinale planen.
- FC Barcelona
Ein Deutscher musste her, damit in Barcelona endlich wieder das Spektakel Einzug hält. Hansi Flick hat dem Traditionsklub wieder Leben und Spielfreude eingehaucht, Partien mit Barça-Beteiligung haben inzwischen einen hohen Unterhaltungswert.
15 Tore, so viele wie Paris SG, Inter, Arsenal und Salzburg zusammen – sprechen eine eindeutige Sprache. Der FC Barcelona stiehlt bislang Rekordchampion Real Madrid die Show.
- Brest
Wo ist das gleich noch mal? Wer spielt dort eigentlich? Und was haben die überhaupt in der Champions League verloren? So wurde geredet über Stade Brest. Inzwischen hat sich der No-Name-Verein aus der Bretagne einen Namen gemacht. Der Neuling ist einer von nur sechs Vereinen, die noch ungeschlagen sind.
Die Flops
- Paris SG
Die Scheichs aus Katar können Geld ausgeben und Stars verpflichten wie sie wollen – der erhoffte internationale Ertrag will und will sich nicht einstellen.
Für den Serienmeistertitel in Frankreich reicht es, in Europa dümpelt PSG nach der 1:2-Heimpleite gegen Atletico Madrid mit 4 Pünktchen im Niemandsland der Tabelle herum.
- Real Madrid
Der Titelverteidiger und Rekordchampion kommt derzeit vielen spanisch vor. Die 1:3-Heimpleite gegen den AC Milan, bereits die zweite Niederlage im laufenden Bewerb, hat eklatante Mängel offenbart. So können die Königlichen sogar noch vor der K.o.-Phase k. o. gehen.
- Sturm & Salzburg
Erstmals sind zwei heimische Teams im Konzert der Großen dabei. Auch der überraschende Salzburger Erfolg in Rotterdam kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das österreichische Duo nur eine Nebenrolle spielt.
Drei Punkte und vier Tore in acht Partien sind eine dürftige Ausbeute. Zumal die Gegner – von Sparta Prag bis Brest, von Brügge bis Zagreb – bislang nicht die klingendsten Namen hatten.
- Leipzig
Spötter bezeichnen Rasenball Leipzig bereits als Red Null Leipzig. Nach vier Spieltagen hält das deutsche Spitzenteam bei exakt null Punkten und vier schwachen Auftritten. Zuletzt wurden die Bullen von Celtic Glasgow auf die Hörner genommen (1:3).
Rechnerisch mag das Weiterkommen noch möglich sein, doch die bisherigen Auftritte auf der Europacup-Bühne geben wenig Anlass zur Hoffnung.