Sport/Fußball

22. Bilanz vor der Trennung: Der Major rockt die Bundesliga

Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der letzten Runde des Grunddurchganges positiv auf, was hingegen negativ?

+ Weissmans Treffsicherheit Der Israeli hält als Führender der Torschützenliste bei 22 Treffern. Noch öfters, nämlich 23-mal, hatte in der Bundesliga nach 22 Runden zuletzt Philipp Hosiner vor immerhin auch schon sieben Jahren getroffen, als er die Austria schlussendlich zum Meistertitel schoss. "Es ist schön, wenn man in jedem Spiel ein Tor erzielt", sagte Shon Weissman nach seinem Doppelpack. "Ich möchte so weitermachen. Wir haben allen gezeigt, dass wir ein sehr gutes Team sind."

 

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+ Tiroler Erfolgsfaktor: Man kann  über  die fußballerischen Qualitäten von Stefan Maierhofer durchaus geteilter Meinung sein, eines ist jedoch unbestritten: Mit seinem schier unerschütterlichen Selbstbewusstsein bringt der Routinier Leben in jedes Team. Seit der 37-Jährige für die WSG Tirol  stürmt, präsentiert  der Aufsteiger ein anderes Gesicht.  Vor der Winterpause hatten die Wattener acht der letzten neun Partien verloren,  nun sammelte der Liga-Neuling in drei Partien beachtliche sieben Zähler. Beim 3:0-Auswärtssieg in Hartberg gelang Stefan Maierhofer sein erstes Tor im Trikot von WSG Tirol, nachdem sein Einstand daneben gegangen war. Im Cup-Viertelfinale gegen Austria Lustenau hatte der Stürmer im Elfmeterschießen den entscheidenden Strafstoß vergeben.

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+ Admiras Glücksgefühle: "Wir werden auch Glück brauchen", hatte Zvonimir Soldo, der dritte Trainer der Admira, in dieser Saison schon bei seiner Präsentation vor zwei Wochen gemeint. Und die Fortuna ist dem Kroaten bisher zumindest hold. Denn nach dem glücklichen 1:1 bei WSG Tirol in seinem ersten Auswärtsspiel gab es in seinem ersten Heimspiel einen ebenso glücklichen 2:0-Erfolg gegen Altach. Wie schon in Innsbruck war Keeper Andreas Leitner der überragende Spieler der Südstädter. Vier Sitzer der 80 Minuten in Unterzahl agierenden Vorarlberger konnte der Admira-Kapitän parieren. "Er hat uns mehrmals gerettet", wusste auch sein Trainer.

- Hartberger Konstante: Michael Huber ist beim TSV die Verlässlichkeit in Person. Der Innenverteidiger hat im Grunddurchgang keine einzige Spielminute verpasst und war damit eine tragende Säule bei der sensationellen Qualifikation für die Meistergruppe. Seit der Winterpause läuft es für Huber und seine Hartberger Kollegen sportlich freilich nicht ganz nach Wunsch. In den vier Partien reichte es nur zu einem Pünktchen, dazu kassierten die Steirer 13 Gegentore, allein drei am Wochenende von Aufsteiger WSG Tirol. Fraglich, ob Michael Huber es tatsächlich schaffen sollte, bis zum Saisonende in jedem Match 90 Minuten auf dem Platz zu stehen. Der 30-Jährige hält aktuell bei vier gelben Karten, bei der nächsten Verwarnung wartet eine Sperre.

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- Austrias Durchhalteparolen: "Ich habe von der ersten Minute an den Willen gesehen, dass wir unsere Vorhaben umsetzen wollten." Trainer Christian Ilzer sieht die Welt noch immer ziemlich violett. Seit Monaten ist der Steirer bei seinem ersten Engagement bei einem Großklub bemüht, alles Positive besonders hervorzuheben. Doch längst wirkt vieles, was er sagt, ziemlich abgedroschen. Fakt ist, dass seine Mannschaft am Samstag selbst eine zuletzt krisengeschüttelte Mannschaft des SKN St. Pölten nicht bezwingen konnte. Die Wiener sollten schleunigst begreifen, dass es in der Qualifikationsgruppe primär um den Klassenerhalt geht. Die Austria ist zwar Erster vor dem Beginn der finalen Saisonphase, aber nur vier Punkte vor dem Letzten. Und das ist momentan jenes Team, das man am Samstag nicht bezwingen konnte.

- Altacher Virussorgen: Beim 0:2 der Vorarlberger in der Südstadt saßen mit Benjamin Ozegovic und Reuf Durakovic zwei Ersatzkeeper auf der Ersatzbank. Trotzdem konnte Trainer Alex Pastoor nicht das komplette Kontingent an möglichen Ersatzspielern ausschöpfen, weil er momentan zu viele Ausfälle hat. Da ist es doppelt bitter, dass der eigentlich gesunde Jan Zwischenbrugger die weite Reise in die Südstadt nicht mitmachen konnte. Der 29-Jährige, der beim 3:2-Überraschungssieg gegen Meister Salzburg am vergangenen Montag ein Tor erzielen konnte, befindet sich in Quarantäne, weil er Kontakt mit einer am Coronavirus erkrankten Frau hatte. "So ist das Protokoll. Da kann man nichts machen", meinte Pastoor zur Causa.