Noelia Chirazi: Mit einem Polit-Thriller zum Filmdebüt
Von Nina Oberbucher
In der Volksschule malte sie noch Bilder von sich auf fiktiven Filmsets, mittlerweile steht die 18-Jährige vor echten Kameras.
In Barbara Eders TV-Thriller „Wiener Blut“ (der im Vorjahr im ORF zu sehen war) gab Noelia Chirazi an der Seite von Melika Fouroutan, Harald Windisch, Florian Teichtmeister und anderen ihr Spielfilmdebüt – und überzeugte mit ihrer Darstellung der aufmüpfigen Jugendlichen Aline die ROMY-Jury, die sie für den Nachwuchspreis nominierte.
Nicht schwarz-weiß
„Ich hatte davor keine konkreten Vorstellungen, wie so ein Dreh abläuft. Es war eine sehr schöne Erfahrung“, erzählt Chirazi im Gespräch mit dem KURIER. Ihre Filmfigur stammt aus einer ägyptisch-wienerischen Familie und wird zum Spielball eines radikalen islamischen Vereins, der bis in höchste Politik-Kreise vernetzt ist.
„Ich finde, der Film zeigt gut, dass keine Seite besser ist als die andere und dass es überall Gut und Böse gibt. Das Leben ist nicht schwarz-weiß“, sagt die gebürtige Wienerin, die syrische und spanische Wurzeln hat.
Drehen bis 6 Uhr früh
Besonders in Erinnerung geblieben sind Chirazi die Bahnhofsszenen im Film: „Wir waren zwei Tage lang am Wiener Hauptbahnhof und haben bis 6 Uhr in der Früh gedreht. Da habe ich schon gemerkt, dass ich langsam müde werde“, erinnert sich die Jungschauspielerin lachend.
Chirazi war seit „Wiener Blut“ auch in der ORF-Serie „Wischen ist Macht“ (u. a. mit Ursula Strauss) in einer Episodenrolle zu sehen, aktuell steht bei ihr aber vor allem Lernen am Programm: Die Schülerin steckt gerade mitten in den Maturaprüfungen. Zeitgleich bewirbt sich Chirazi an verschiedenen Schauspielschulen. „Ich könnte mir aber auch vorstellen, Psychologie zu studieren oder ein Tanzstudio zu eröffnen. Als Kind habe ich Ballett getanzt, seit ich 13 bin, tanze ich Hip-Hop.“
Zukunftswünsche
Wunschrollen für ihre Schauspielzukunft fallen Chirazi gleich mehrere ein: „Ich würde gerne mal in einer Komödie mitspielen oder in einem Historienfilm, der im Mittelalter angesiedelt ist“, verrät sie . „Es macht mir einfach großen Spaß, mich in verschiedene Personen, Situationen oder Epochen hineinzuversetzen.“
Ebenfalls in der Kategorie Bester Nachwuchs weiblich sind heuer Emma Bading und Alina Schaller für eine ROMY nominiert.