Leben/Reise

Venedig: Keine Chance für Massentourismus auf der Swarovski-Insel

Früher war sie ein Zufluchtsort der Venezianer während kriegerischer Auseinandersetzungen. Heute ist die Isola Santa Cristina eine Oase der Ruhe für zahlungskräftige Urlauber, die die stille Abgeschiedenheit der Insel in der venezianischen Lagune zu schätzen wissen.

Der Trubel des 25 Bootsminuten entfernten Venedigs gleicht einer kaum greifbaren Erinnerung an die hektische Zeit, in der wir leben. Da fügen sich die bedächtigen Schritte und ruhigen Worte von Gastgeber René Deutsch perfekt ins harmonische Bild des seit 2016 buchbaren Rückzugsortes. Dass er dabei den Seespargel tritt, der am Boden wächst, macht nichts. Die Pflanze ist ebenso allgegenwärtig wie die beeindruckende Flora und Fauna, die man heute nur noch in diesem Teil der Lagune findet.

Der Luxus von Santa Cristina ist leise und elegant, authentisch und raffiniert, einfach und vielfältig. Damit das erhalten bleibt, ist die Insel mit Steinen und Bäumen eingegrenzt, um das Eiland vor Erosion zu schützen. Die Natur ist omnipräsent und steht im Mittelpunkt des Strebens von René Deutsch und seiner Frau Sandra.

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Rund eine halbe Million Euro wurde investiert, aber nicht, um das 1870 erbaute ehemalige Kloster zu einer luxuriösen Residenz umzubauen, sondern um die Vegetation auf der Insel zu erhalten. Auf rund 30 Hektar haben sie einen in Mitteleuropa einzigartigen Ort geschaffen, eine Oase der Stille, Natur und Gelassenheit, die einlädt zur Reduktion, zum Loslassen und zur Entschleunigung.

Die ganze Insel ist zu mieten

Das Gefühl der gleichzeitig vorhandenen Fülle und Stille beginnt bereits beim ruhigen Tonfall und den gewählten Worten des Gastgebers. Früher als Geschäftsmann und Stiefsohn von Gernot Langes-Swarovski in aller Herren Länder unterwegs, hat er vor einigen Jahren mit seiner Frau Sandra in einem australischen Ashram „Reinheit und Schönheit“ entdeckt, diese Erfahrung hat die beiden nicht mehr losgelassen.

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Heute leiten sie die Isola Santa Cristina mit Weitblick, im Einklang mit Natur und Umgebung, so gut wie autonom von der Außenwelt, aber mietbar für Gäste – als einzige privat buchbare Insel in der Lagune rund um Venedig. Das Trinkwasser kommt aus dem Brunnen, der Garten liefert frisches Gemüse und Obst und der auf der Insel produzierte Wein – immerhin bis zu 10.000 Flaschen Cabernet Sauvignon und Merlot jährlich – ist nur auf den Karten von befreundeten Gastwirten oder Gourmetrestaurants zu finden.

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Das Haupthaus, die Villa Ammiana, wurde umweltbewusst und ressourcenschonend renoviert und bietet neun Zimmer, in denen insgesamt bis zu sechzehn Personen Platz finden. Authentizität ist wichtig für die Gastgeber, das zeigt sich auch im erst unlängst fertiggestellten Yoga-Raum, der für bis zu zwanzig Teilnehmer ausgelegt ist und sich so schnörkellos und schlicht wie seine Besitzer präsentiert. Immer wieder sind Gruppen für Yoga-Retreats zu Gast, die in ihren Gastgebern auch Lehrer finden – basierend auf der Yoga-Philosophie Satyananda und Sivananda.

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Für die Gäste gebe es jede Menge zu entdecken und die meisten seien auch interessiert an seinem Konzept der Nachhaltigkeit, erzählt René Deutsch, der wie früher als Manager arbeitet, „aber eben auf eine andere Art“. Auf der Isola gedeihen Feigen, Zitronen, Oliven, Pflaumen, Granatäpfel und vieles mehr – kaum ein Fleckchen Erde, das nicht nachhaltig genutzt wird. Auf den Wiesen tummeln sich Hühner und Vögel inmitten von rund 50 Pfauen, die allabendlich nahezu geschlossen zu ihrem Schlafplatz wandern, einem großen Baum nahe der Terrasse der Hauptvilla, und sich dabei beobachten lassen.

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Etwas scheuer sind da schon die rund 40.000 Fische, die in der erst vor Kurzem reaktivierten Fischzucht ihre Runden drehen – ebenfalls naturnah bewirtschaftet, nur gesteuert von Ebbe und Flut. Ohne Fütterung oder Eingriffe von außen wachsen hier Wolfsbarsche, Doraden oder Meeräschen wie zu Zeiten der alten Römer.

Als ob sie Zuflucht suchen müssten vor der Außenwelt, in der ihr Fortbestand alles andere als gesichert ist.

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Informationen für Urlauber

Kosten
Die Villa bietet in neun Schlafzimmern Platz für 16 Gäste. Der Grundpreis beträgt 3.200 Euro pro Nacht (Mindestaufenthalt 3 Tage). Die Gebühr für Service, Housekeeping und Koch beträgt 100 Euro pro Person und Nacht. Transfers  zur Insel sind zusätzlich zu bezahlen

Lage
Mit dem Boot ist die Insel 35 Minuten vom Flughafen und 25 Minuten von Venedig entfernt, für An- und Abreise wird auf Wunsch gesorgt

Kontakt
Info und Anfragen: Tel. 0664/822 50 80 oder auf veniceprivateisland.com

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