Rendi-Wagner für Krisenproduktion von Covid-Impfstoffen in Europa
Von Daniela Kittner
SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner forderte heute, Dienstag, im Rahmen des „Roten Foyers“ aufgrund des „desaströsen Problems der Impfstoffknappheit“ eine „Krisenproduktion für dringend benötigte Covid-Impfstoffe in Europa“. Es gehe dabei um die „Versorgungssicherheit“ einer halben Milliarde Europäerinnen und Europäer.
„Gesundheit und Arbeitsplätze hängen derzeit von einer Handvoll Unternehmen ab“, so Rendi-Wagner, die aufgrund der Lieferprobleme der Impfstoffhersteller die „Produktion des Impfstoffs auf sichere und breite Schultern“ verteilen möchte. Die ForscherInnen und Firmen haben Herausragendes geleistet, betont die SPÖ-Chefin, die anregt, dass „künftig auch andere Unternehmen mithelfen und Produktionsstätten zur Verfügung stellen sollen, damit die Versorgung nicht zusammenbricht. Diese neuen Wege der Impfstoffproduktion müssen die Regierung und die Europäische Kommission rasch prüfen“, so Rendi-Wagner, denn es gelte, keinen Tag zu verlieren: „Hier geht es um Menschenleben!“
Rasch Gratis-Tests in Apotheken
Rendi-Wagner verwies auch auf aktuelle Erhebungen der Statistik Austria, denen zufolge 2020 eine deutliche Übersterblichkeit zu verzeichnen war - in Österreich sind durch Corona 23.000 Lebensjahre verloren gegangen. Dies und die sich ausbreitenden Mutationen verdeutlichen, dass es „jetzt noch wichtiger ist, rasch die neue Teststrategie umzusetzen“: „Die Menschen sollen nicht zu den Tests kommen müssen, sondern die Tests sollen zu den Menschen kommen - in das Wohnzimmer und an den Arbeitsplatz“, fordert Rendi-Wagner das Gesundheitsministerium auf, rasch die von der SPÖ durchgesetzten und bereits beschlossenen Wohnzimmertests kostenlos in Apotheken zur Verfügung zu stellen.
„Das erwarten sich die Menschen, sie wollen Eigenverantwortung übernehmen“, so Rendi-Wagner über die einfach zugänglichen und kostenfreien Selbsttests.
Siebente Dosis zulassen
Um die Impfstoffknappheit zu überbrücken, fordert Rendi-Wagner außerdem das Gesundheitsministerium auf, die Verwendung der siebten Impfstoff-Dosis pro Ampulle öffentlich zu empfehlen. „Wir können es uns nicht leisten, Impfstoff nicht zu nützen“, sagt Rendi-Wagner, die betont, dass derzeit nach wie vor nur sechs Dosen pro Ampulle zugelassen sind. Zwar würden derzeit schon ÄrztInnen eine siebte Dosis verimpfen, dies jedoch auf eigene Verantwortung. „Es darf nicht passieren, dass das Ministerium die Verantwortung auf Ärzte abschiebt“, so Rendi-Wagner. Außerdem erscheinen derzeit am Dashboard des Gesundheitsministeriums nur sechs Dosen pro Ampulle. Es brauche eine „einheitliche Dokumentation und Sicherheit - für PatientInnen und ÄrztInnen“, so Rendi-Wagner.
Gesundheitsminister "darf nicht die Zeit verschlafen"
Jetzt gelte es, jeden Tag zu nützen, um die Teststrategie schon jetzt für die Zeit nach dem Lockdown umzusetzen. „Die Zeit des Lockdowns darf vom Gesundheitsminister nicht verschlafen werden“ so Rendi-Wagner, die betont, dass ein „sicheres Öffnen nur möglich ist, wenn die Fallzahlen kontrollierbar sind“.