Politik/Inland

NEOS-Mandatar Schellhorn zieht sich aus der Politik zurück

Sepp Schellhorn, für die Neos seit sieben Jahren im Nationalrat vertreten, zieht sich vom politischen Parkett zurück. Nach "20 Betriebsprüfungen in meinen Häusern in den letzten Jahren", "politischem Druck und zermürbender Bürokratie, mit denen viele Österreicher drangsaliert werden", zieht Schellhorn für sich nun einen Schlussstrich, wie er in einer Aussendung wissen lässt.

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Der Neos-Sprecher für Wirtschaft und Industrie, Tourismus, Energie und Kultur will sich wieder voll und ganz seinen fünf Betrieben (Restaurants und Skihütten) widmen.

"Des is koa Gasthaus sondern a Wirtshaus – hier schafft der Wirt an“, so Schellhorns Credo, nachzulesen auf seiner Homepage.

Er habe in den letzten Monaten der Pandemie hunderte persönliche Gespräche geführt und tausende Emails von Unternehmerinnen und Unternehmern in Nöten beantwortet, die ihm auch selber „an die Nieren gegangen sind“.

Der „anhaltende Klassenkampf gegen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als  vermeintliche Ausbeuter“ und die zunehmend kräfteraubende Stimmung in der Politik haben ihn zuletzt in seinem persönlichen Entschluss bestärkt.

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"Nie ein Unterlasser"

Neos-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger dankte Schellhorn als "kräftigste Stimme und größtem Herz für Unternehmertum und Menschlichkeit".

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Der 54-Jährige sei "im besten Sinne Unternehmer und nie ein Unterlasser", so Meinl-Reisinger. So sehr die Neos-Chefin die Entscheidung bedaure, so sehr verstehe sie Schellhorn, um mit seinen Betrieben "einen fulminanten Neustart aus der Corona-Zeit hinzulegen". 

Rücktritt für Partei "überraschend"

Beim Neos-Parteitag am vergangenen Wochenende war ein Rücktritt Schellhorns noch kein Thema. Schellhorn wurde zwar nicht mehr in den Vorstand gewählt, politischen Hintergrund hat der Rücktritt laut KURIER-Informationen aber keinen. "Natürlich tut das weh, aber er bleibt uns ja verbunden", heißt es. Man sei "überrascht".

Sein Mandat im Nationalrat übernimmt die Innsbrucker Gemeinderätin und Tirolerin Julia Seidl, die jüngst schon in den Vorstand der Bundespartei gewählt worden war.