Politik/Ausland

Du lieber Gott: Trump verkauft Bibeln "made in China" für Millionen

Es vergeht kaum ein Tag, an dem Donald Trump China nicht in Haftung nimmt für alles ökonomische Übel in Amerika. Regelmäßig hält der 78-Jährige dem geopolitischen Rivalen (und den Demokraten) vor, dass Arbeitsplätze gen Peking abgewandert sind.

Und trotzdem hält das den republikanischen Präsidentschaftskandidaten nicht davon ab, ganz persönlich blendende Geschäfte mit den Chinesen zu machen. 

Sieben Millionen Dollar Erlös 

So hat Trump, wie US-Medien durch Handelsprotokolle erfahren haben, Tausende Exemplare seiner "God Bless the USA"-Bibel in China drucken lassen – für weniger als drei Dollar das Stück. Nach Übersendung in die USA ließ der New Yorker Unternehmer das für rund 60 Dollar an Trump-beseelte Gläubige verscherbeln.

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Anfang dieses Jahres konnte der Transport von 120.000 Bibeln aus der Stadt Hangzhou nach Amerika rekonstruiert werden. Verkaufserlös: knapp sieben Millionen Dollar. 

Bei der Vorstellung seiner Bibelaktion hatte Trump im Frühjahr salbungsvoll erklärt: "Diese Bibel ist eine Erinnerung daran, dass das Wichtigste, was wir in Amerika zurückbringen und Amerika wieder groß machen müssen, unsere Religion ist."

Kein Kommentar von Trump

Seit Kurzem gibt es eine Edition, die das Attentat auf den ehemaligen Präsidenten am 13. Juli in Pennsylvania aufnimmt. Trumps Name ist dort eingestanzt – über dem Satz "The Day God Intervened" (Der Tag, als Gott eingeschritten ist”).

Auf die Frage von Medien, wie sich das Bibel-Outsourcing mit seiner Kritik verträgt, wonach Peking dem wirtschaftlichen Gedeihen Amerikas im Weg steht, hat Trump bisher nicht geantwortet. 

Enttäuschte Leser

Dagegen kommt harsche Kritik von Konsumenten des präsidial angehauchten Nachdrucks. So wird der Baptistenprediger Tim Wildsmith mit den Worten zitiert, Trumps Bibel sei Ramschware. Wörter seien zusammengepresst worden, was den Lesefluss behindere. Etliche Seiten waren offenbar verklebt. "Ich war schockiert, wie schlecht die Qualität war. Das sagt mir, dass es mehr um die Liebe zum Geld geht als um die Liebe zu unserem Land."