Glamouröse US-Botschafterin Ziel iranischer Vergeltung?
Von Dirk Hautkapp
Seit US-Präsident Donald Trump Anfang des Jahres die Tötung des iranischen Top-Generals Kassem Soleimani durch einen Drohnen-Angriff im Irak angeordnet hatte, sind US-Geheimdienste besonders sensibilisiert, was die Frage einer möglichen Vergeltung durch Teheran angeht.
Wie das Magazin Politico unter Berufung auf anonyme Regierungs-Offizielle in Washington berichtet, ist in vertraulichen Lageberichten ein potenzielles Ziel namentlich genannt worden: Lana Marks, Luxushandtaschen-Designerin, einst beste Freundin der bei einem Autounfall 1997 in Paris ums Leben gekommenen Prinzessin Diana und seit rund einem Jahr 2019 Botschafterin der Vereinigten Staaten in Südafrika. Sie soll ins Visier des Mullah-Regimes geraten sein.
Diana-Freundin
Die 66-Jährige, die in Südafrika aufwuchs und verschiedene Dialekte wie Xhosa und Afrikaans spricht, soll über die Bedrohung, in die auch Irans Botschaft in Pretoria verwickelt sein soll, informiert worden sein. Der Auslandsgeheimdienst CIA und andere Gremien der nationalen Sicherheit seien ebenfalls im Bilde.
Warum die langjährige Bekannte Trumps, die in dessen Florida-Klub Mar-a-Lago Mitglied war, ins Fadenkreuz geraten ist, ist bisher nicht öffentlich geworden. Das Weiße Haus und die Nationale Sicherheitsrat haben die Informationen noch nicht kommentiert. Käme es zu einem Angriff auf die Diplomatin sei mit „schweren Konsequenzen“ für den Iran zu rechnen, sagen Sicherheitsexperten in Washington.
Soleimani war Kopf der berüchtigten Al-Quds-Brigaden. Die Spezialeinheit der Revolutionsgarden wird für militärische und terroristische Auslandsaktivitäten verantwortlich gemacht. Soleimanis Einfluss soll aber weit über militärische Aktivitäten hinausgegangen sein, viele Beobachter sahen in ihm den Hauptverantwortlichen für die Ausweitung des iranischen Einflusses auf weite Teile des Nahen Ostens und für die militärische Unterstützung des syrischen Machthabers Assad durch den Iran, ja auch Russland.
Drohnenangriff
Die USA warfen Soleimani jedenfalls die Urheberschaft für diverse tödliche Attacken auf US-Soldaten im Nahen Osten vor, darunter einen Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad. Vor dem tödlichen Drohnenangriff auf Soleimani am 3. Jänner vor dem Flughafen in Bagdad, Soleimani war gerade aus Damaskus gekommen und mit einem Auto-Konvoi losgefahren, soll der General laut US-Regierung einen Angriff auf amerikanischen Interessen geplant haben, der „sofortiges Handeln erforderlich machte“.
In der Nacht der iranischen Vergeltung für den Mordanschlag – Raketen wurden auf eine US-Basis abgeschossen, richteten aber nur Sachschaden an – schoss die iranische Luftabwehr versehentlich ein ukrainisches Verkehrsflugzeug über Teheran ab. Unter den 167 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern des Fluges PS 752 gab es keine Überlebenden .