Politik/Ausland

Deutsche Autobauer sollen jetzt Schutzmasken herstellen

In den USA laufen entsprechende Gespräche zwischen der Regierung und den großen Autokonzernen bereits, in Deutschland wurden sie laut der Nachtrichtenagentur Bloomberg nun auch gestartet. Die großen Unternehmen wie VW oder Daimler, die ihre Pkw- und Lkw-Produktion wegen der Corona-Krise ohnehin heruntergefahren haben, sollen sich nun einem anderen, lebensnotwendigen Branchenzweig widmen - der Herstellung von medizinischer Ausrüstung.

Nur noch Müllsäcke als Schutz

Konkret könnten die Unternehmen Masken, Schutzkleidung, Ventilatoren und andere dringend benötigte Materialien anfertigen. Wie dringend der Bedarf ist, zeigt das Beispiel Spanien, wo oft das Notwendigste nicht mehr vorhanden ist. So können sich Ärzte und Krankenschwestern in vielen Spitälern Spaniens, das nach Italien in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen ist, nur noch mit Müllsäcken schützen - da die reguläre Schutzkleidung ausgegangen ist.

3-D-Drucker

Ein Sprecher von VW bestätigte Kontakte seines Unternehmens mit der Regierung in Berlin. Es würden Optionen ausgelotet. Der Autohersteller verfügt beispielsweise über 125 industrielle 3-D-Drucker. In China sei man bereits dabei, die Produktion von Gesichtsmasken aufzubauen. Auch Daimler ist mit der deutschen Bundesregierung in Kontakt. Darüber hinaus haben die beiden Konzerne beschlossen, ihre eigenen rund 300.000 Masken Gesundheitsorganisationen zur Verfügung zu stellen.

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Auch in Großbritannien ist die Regierung unter Premier Boris Johnson, die erst spät Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus' gesetzt hat, an Ford, Honda und Rolls-Royce mit der Bitte herangetreten, Gesundheits-Equipment, inklusive Beatmungsgeräte, anzufertigen. Auch in Italien ist die Regierung in Rom mit einem ähnlichen Begehren bei Fiat Chrysler vorstellig geworden.

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In den USA ist man da schon weiter. Bereits diese Woche hat Tesla-Chef Elon Musk via Twitter angekündigt: "Wir werden Beatmungsgeräte herstellen, wenn es einen Mangel gibt." Auch die Automobil-Giganten Ford und General Motors stehen in Verhandlungen mit Washington und könnten demnächst ebenfalls Beatmungsgeräte anfertigen.

"Artfremde" Produkte

In China sind Unternehmen längst zu "artfremden" Produktionen übergegangen. So stellt der Apple-Partner Foxconn etwa Masken und andere medizinische Schutzkleidung her.