Megxit: Jetzt schlägt der Palast zurück
Von Konrad Kramar
Mit 94 lässt man sich seine Nachtruhe nicht so einfach rauben. Da kann der Enkel noch so hässliche Sachen im Fernsehen verbreiten. Queen Elizabeth werde sich nicht das Interview mit Harry und Meghan ansehen, ließ der Buckingham Palast Sonntag mitteilen. Es gebe zu viele wichtigere Verpflichtungen in den kommenden Tagen.
Vom Thema ablenken
Tatsächlich hat die Monarchin, aber auch der Rest der königlichen Familie in der kommenden Woche einen fast schon demonstrativ vollen öffentlichen Terminkalender. Man will mit allen Mitteln versuchen, von dem Thema abzulenken, dass seit Wochen die Berichterstattung über die Royals dominiert: Das Interview von Prinz Harry und seiner Frau Meghan mit US-Starmoderatorin Oprah Winfrey. Nach der nächtlichen Ausstrahlung auf dem US-Sender CBS wird das Interview heute, Montag, von Hunderten Stationen rund um die Welt gesendet. Darunter auch im ORF (13.50 und 21.10 Uhr, ORF1).
Ein zweiter Fall Diana?
Seit Wochen schon halten erste Ausschnitte und Zitate aus dem vermeintlichen Skandal-Interview die Klatschspalten in Atem. So hat Harry über seine Angst gesprochen, „dass sich die Geschichte wiederholen könnte“, eine unmissverständliche Anspielung auf den Tod seiner Mutter Diana, die ja von den Medien über Jahre verfolgt worden war. Meghan wiederum spricht offen, über Verleumdungen und Lügen, die durch die königliche Familie über sie verbreitet worden seien.
Tatsächlich werden die Medien derzeit verlässlich mit Geschichten über Meghans Allüren und Charakterschwächen beliefert. Genüsslich zitierten selbst renommierte Blätter angebliche Verfehlungen und extravagante Sonderwünsche der Herzogin von Sussex im Königshaus.
„Was Meghan will...“
Allgegenwärtig ist eine Anekdote, dass Harry „Was Meghan will, bekommt Meghan auch“ durch die Palastflure gebrüllt haben soll, als ihr ein besonderes Schmuckstück für die Hochzeit verweigert wurde. „Die Geisel“ werde der Queen-Enkel seit seiner Beziehung mit Meghan im Palast genannt, ist zu lesen.
Bereit zum Gegenangriff
Von derartigem Material habe man noch deutlich mehr in petto, machten Höflinge und Palastmitarbeiter klar. Falls das Interview also wie erwartet weitere Angriffe auf die Royals enthalte, werde man sofort und unbarmherzig zurückschlagen, mit weiteren Anekdoten über das unmögliche Verhalten der beiden, als sie noch offizieller Teil der königlichen Familie waren.
Auch lässt der Palast keinen Zweifel daran, in welcher Grundhaltung man in diese Schlammschlacht zieht – auch wenn man die Gegenseite verantwortlich macht. Harry und Meghan, so urteilten Sprecher der königlichen Familie, seien „im Krieg“.