Albertina Modern: Neue Bühne für die Kunst
Von Julia Beirer
48 Stunden war die Albertina Modern als zweiter Standort der Albertina in Wien geöffnet, bevor sie aufgrund der Corona-Maßnahmen wieder schließen musste. Am 27. Mai konnte das frühere Künstlerhaus am Karlsplatz endlich wieder aufsperren und neben Kunst auch die restaurierten Ausstellungsräume präsentieren. Zum Hintergrund: 2016 hat der Industrielle Hans Peter Haselsteiner das Künstlerhaus am Wiener Karlsplatz erworben und sich mit der Gründung der „Künstlerhaus Besitz-und Betriebsgesellschaft“ verpflichtet, das ehemals prunkvolle Ausstellungshaus zu renovieren und nach den Vorgaben der Albertina zu modernisieren.
Renovierung von Grund auf
Denn bevor das Museum auf 2.500 Quadratmetern einziehen konnte, musste der 1865 errichtete Bau von Grund auf renoviert werden. Unter der Leitung der Albertina-Architektursammlung und in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurde der Prestigebau des Historismus im Außen- und Innenbereich in den vergangenen drei Jahren originalgetreu restauriert. Kein einfaches Unterfangen, schließlich mussten neben vergilbten Malereien, vergoldeten Bordüren und handverlegten Terrazzoböden auch moderne behördliche Auflagen erfüllt werden. Dazu zählten barrierefreie Zugänge zu allen Galerien sowie der Einbau zweier Fluchstiegenhäuser. Auch die Bereiche Sicherheit, Licht- und Klimatechnik erforderten besondere Präzision.
Gegenwartskunst
Heute zählt die Albertina Modern mit einer Sammlung von 60.000 Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken und Fotografien zu einer der weltweit größten Museen für die Kunst der Gegenwart. Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der Albertina Modern: „Mit der Eröffnung können wir unsere Sammlungen der Gegenwartskunst besser und umfangreicher zeigen als je zuvor. Nicht zuletzt soll damit auch die Kunstgeschichte Österreichs nach 1945 einen völlig neuen Stellenwert erhalten.“