Gibt es Außerirdische?
JA - immerhin gibt es im Universum laut aktuellen Schätzungen rund 70 Trilliarden Sterne. Das ist ungefähr die gleiche Zahl wie jene der Sandkörner in der Sahara. Durchschnittlich jeder bis jeder zweite Stern sollte laut Astronomen einen Planeten haben, der der Erde mehr oder weniger ähnlich ist.
Dazu kommen wohl zahlreiche potenziell lebensfreundliche Monde. Kein Leben da draußen wäre also eine ziemliche Platzverschwendung.
Außerdem ist es sogar möglich, dass es in unserem Sonnensystem zumindest einfaches Leben gibt. Heiße Kandidaten sind die Trabanten von Jupiter, Uranus und Saturn. Aktuell laufen hier Erkundungsmissionen, die in den kommenden Jahren neue Erkenntnisse liefern werden.
Doch gibt es auch Zivilisationen mit technischem Verständnis wie die Menschheit, echte Aliens, also Klingonen oder Vulkanier?
1961 entwickelte dazu der US-Astrophysiker Frank Drake eine Gleichung mit sieben Variablen. Sie beinhaltet die Zahl der Sterne und Planeten ebenso wie die zeitliche Dauer einer Zivilisation. An der Universität Nottingham kamen Astronomen zu dem Schluss, dass es laut der Drake-Formel nach aktuellem Stand der Forschung alleine in der Milchstraße 35 Zivilisationen wie auf der Erde geben muss.
Das heißt, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auf E. T., ALF oder ähnliche Außerirdische stoßen werden. Stimmt die Rechnung aus Großbritannien, dann wäre die nächste Zivilisation theoretisch allerdings etwa 5700 Lichtjahre entfernt. Es ist also nicht überraschend, dass wir noch niemanden entdeckt haben.
Wie wenig wir wissen, wurde uns erst diese Woche wieder klar vor Augen geführt, als 62 neue Saturn-Monde gefunden wurden. Dieser Planet ist gerade einmal rund 70 Lichtminuten entfernt. Obwohl das astronomisch ein Katzensprung ist, dauert eine Reise dorthin momentan über ein Jahrzehnt.
NEIN - allein auf der Erde entstanden rund 50 Milliarden Arten, von denen gerade eine einzige die Fähigkeit besitzt, den Heimatplaneten zu verlassen. Dazu müsste der entsprechende Himmelskörper stabil Temperaturen zwischen 0 und 100 Grad haben (damit Wasser flüssig bleibt), und die dazu passende Sonne darf nicht zu viel Strahlung absondern.
Außerdem sollte es einen Planeten wie Jupiter geben, der Mega-Asteroiden ablenkt und kein Massensterben auf dem Planeten verursacht wie bei den Dinosauriern. Schlussendlich muss die so entstandene Zivilisation es schaffen, sich nicht selbst umzubringen, bevor sie in die Tiefe des Weltalls gelangen kann - etwa durch Atomwaffen. Oder dass eine Klimaveränderung den Planeten unbewohnbar macht.
Die Wahrscheinlichkeit ist also minimal, dass es intelligentes Leben häufiger und langfristig gibt.
Der italienische Physik-Nobelpreisträger Enrico Fermi schuf dazu 1950 ein nach ihm benanntes Paradoxon:
Die Milchstraße ist vermutlich rund 200.000 Lichtjahre groß. Würde ein Raumschiff nur ein Prozent der Lichtgeschwindigkeit fliegen, was technisch jedenfalls nicht ausgeschlossen scheint, würde es zwanzig Millionen Jahre für die gesamte Strecke benötigen.
Die Milchstraße ist aber schon über zehn Milliarden Jahre alt. In diesem Zeitraum hätten Aliens locker die gesamte Galaxie besiedeln können. Da sie das nicht gemacht haben, gibt es sie möglicherweise gar nicht.
Vielleicht sind wir einfach die ersten?