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"Warme Brühe": Die Wassertemperaturen in Kroatien erreichen Rekordwerte

"Wie eine warme Brühe". In den vergangenen Tagen wurden in Kroatien derartige Vergleiche öfter angestellt. Denn an der kroatischen Küste wurden beispiellose Meerestemperaturen gemessen. Nachdem am Montag auf der Insel Mljet der Rekord von 30 Grad gemessen worden war, gab es am Dienstag ähnliche Werte.

So etwa in Dubrovnik, wo das Wasserthermometer 29 Grad anzeigte, während es in Split und auf den beiden Inseln Lastovo und Krk 28 Grad anzeigte. Besorgt sind neben den vielen Urlaubern, die im Meer kaum Abkühlung finden, vor allem die Wissenschaftler, denn der durch globale Erwärmung bedingte Anstieg der Meerestemperaturen hinterlasse zunehmend auch bei Meeresbewohnern Spuren. Die Experten seien erstaunt über die Geschwindigkeit, mit der sich die Meereswelt verändert, schreibt das Portal des staatlichen TV-Senders HRT.

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Kleine Veränderung für Menschen, große für Meereslebewesen

Aufgrund der globalen Erwärmung weisen Wissenschaftler darauf hin, dass seit 2016 ungewöhnliche Fische und Quallen auftauchen, die aus warmen Meeren durch den Suezkanal und die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer und schließlich in die Adria kommen.

"Globale Anstrengungen sind erforderlich, um den Anstieg der Temperatur, der Luft und der Meere auf der Welt zu stoppen. Was uns wie eine kleine Veränderung erscheint, wie ein Bruchteil eines Grades, stellt eine sehr große Veränderung für die Gemeinschaften im Meer dar und wir sind erstaunt über die vielen Veränderungen", sagte zu HRT Professor Marcelo Kovačić vom Naturhistorischen Museum in Rijeka.

Positiv sei aus seiner Sicht nur noch die Tatsache, dass die Adria weiterhin zu den saubersten Meeren weltweit gehöre. Dennoch werde es immer wahrscheinlicher, dass zukünftige Generationen Sardinen und Sprotten nicht mehr erleben werden, dafür aber exotische Exemplare tropischer Fische. 

Gefährliche Eindringlinge

Was der Anstieg der Meerestemperatur bewirken kann, erklärte gegenüber HRT auch Davor Lučić vom Institut für Meer und Küste der Universität Dubrovnik. "Die Temperatur ist einer der Hauptregulatoren aller biochemischen Prozesse in lebenden Organismen, einschließlich des Lebens im Meer. Die Tendenz ist auf jeden Fall nicht gut. Die in den vergangenen Tagen gemessenen Meerestemperaturen sind beispiellos", sagte Lučić und warnte vor den Folgen. "Wenn das weitergeht, diese Temperaturen anhalten und in tiefere Schichten vordringen, dann hat das sicherlich gravierende Folgen für die Meereswelt, insbesondere für die Organismen, die auf dem Meeresboden leben. Sie sind sehr empfindlich, wenn eine erhöhte Temperatur in ihren Lebensraum eindringt, bedeutet das den Tod für sie." 

Aufgrund des wärmeren Meeres würden sich laut ihm vermehrt neue Arten im Adriatischen Meer ansiedeln. "Es ist gefährlich, weil all diese Organismen Eindringlinge sind. Das Mittelmeer ist ein sanftes, ruhiges Meer, ohne gefährliche Organismen, aber seit dem Bruch des Suezkanals und aufgrund der heutigen klimatischen Bedingungen kommen tropische und subtropische Arten", erklärte Lučić, wie es zur Migration der Meereslebewesen kommt. Dies sei der Trend der letzten 30 Jahre. "Zuzug" käme laut dem Experten vor allem aus dem östlichen Mittelmeer. "Es gibt Fische und Plankton-Arten, die domestiziert wurden", sagte er. Das sei besorgniserregend. 

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