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3 Männer versuchten, das Haus des serbischen Massenmörders anzuzünden

Im Mai vergangenen Jahres erschütterte der Vorfall ganz Serbien: Ein junger Mann tötete bei einem Amoklauf 50 Kilometer südöstlich von Belgrad 9 Menschen und verletzte 12 weitere. 

Die Tat ereignete sich nur zwei Tage, nachdem ein Schüler in Belgrad 8 seiner Mitschülerinnen und -schüler sowie den Schulwart erschossen hatte. Serbien fiel in eine Schockstarre, die lange anhalten sollte. 

Brandanschlag auf das Familienhaus des Mörders

Eineinhalb Jahre nach den beiden Tragödien läuft vor dem Sondergericht in Belgrad aktuell der Prozess gegen den Amokläufer Uroš Blažić. Noch bevor der Prozess am Montagmorgen fortgesetzt werden konnte, machte die Schlagzeile die Runde, wonach es am Wochenende einen Brandanschlag auf das Familienhaus des 21-jährigen Blažić gegeben hatte. 

Die Polizei nahm drei Männer fest, die in einem Auto zum Haus der Familie Blažić gefahren und versucht haben sollen, dieses in Brand zu setzen. Allerdings erfasste das Feuer nur trockenes Gras, sodass die Polizei das Feuer löschen konnte, noch bevor die Feuerwehr eintraf. Die Verdächtigen wurden festgenommen.

Expertin: Blažić ist bei seinem Amoklauf zurechnungsfähig gewesen

Unterdessen erklärte eine Fachärztin für Psychiatrie vor dem Sondergericht in Belgrad, sie habe bei Uroš Blažić, "einem jungen Erwachsenen, der sich noch in der Entwicklung befindet und von durchschnittlicher Intelligenz ist" keine psychischen Störungen oder Entwicklungsverzögerungen registriert. Sein geistiges Alter entspreche seinem Alter, Alkohol- und Drogenabhängigkeit habe man nicht registriert. Sein Zustand weise nicht auf das Vorliegen psychopathologischer Inhalte hin. Bei seinem Amoklauf sei der Täter zurechnungsfähig gewesen, gab die Expertin bekannt. 

Sie wies allerdings auch darauf hin, dass Blažićs Schuldgefühle im Vergleich zu den meisten seiner Gleichaltrigen geringer seien. "Es liegt eine verminderte Frustrationstoleranz vor. Er hat eine verminderte Fähigkeit, etwas zu tolerieren, das heißt, etwas zu ertragen, was ihm nicht passt."