Französische Kampfjets fliegen heute über dem Balkan
Es handelt sich um Sicherheitsvorkehrungen, lautet die offizielle Entwarnung. Dennoch werden die Balkan-Bewohner an diesem Montag bangen Blickes das wohl kurze Schauspiel am Himmel betrachten. Ab heute fliegen die französischen Kampfflugzeuge "Rafale" über der Halbinsel im Südosten Europas.
Frankreich habe u.a. Bosnien und Herzegowina angeboten, in den kommenden Wochen einige Trainingsflüge durchzuführen. Alexander Platzer, österreichischer Kommandeur der in Bosnien ansässigen EUFOR-Mission Althea, habe das Angebot angenommen.
"In einer Zeit, in der das Sicherheitsgleichgewicht in Europa gestört ist, zeigt die EU ihr anhaltendes Engagement und ihre Entschlossenheit, ein sicheres und stabiles Umfeld in Bosnien und Herzegowina und auf dem Westbalkan zu unterstützen", heißt es in einer Erklärung der EUFOR (kurz für European Union Force). Der Flugzeugträger "Charles de Gaulle" habe zuletzt ein operatives Training im Mittelmeer durchgeführt.
Angst vor Ausweitung des Ukraine-Konflikts
Nichtsdestotrotz hatten hochrangige NATO- und EU-Vertreter zuletzt davor gewarnt, dass sich die Instabilität wegen des Krieges in der Ukraine auf den Westbalkan, Moldawien und Georgien ausweiten könnte. Letzte Woche beschloss dann die Europäische Union, die EUFOR-Truppen von bisher 600 auf 1.100 Soldaten aufzustocken.
Reservekräfte aus Österreich, Bulgarien, Rumänien und der Slowakei wurden in das 3,5-Millionen-Einwohner-Land im Herzen des ehemaligen Jugoslawiens entsandt, um eine mögliche Instabilität nach der russischen Invasion in der Ukraine zu verhindern, berichtet die kroatische Nachrichtenagentur Hina. Einige Kräfte sind bereits eingetroffen.
Bosnien und Herzegowina ist zwar Hunderte von Kilometern von den Kämpfen in der Ukraine entfernt, sieht sich jedoch einer wachsenden bosnisch-serbischen Separatistenbewegung gegenüber, von der Analysten sagen, dass sie zumindest stillschweigend Moskau unterstütze, schreibt die kroatische Agentur. Moskau hatte im März vergangenen Jahres erklärt, es werde reagieren, wenn Bosnien und Herzegowina Schritte unternehme, um sich dem von den USA geführten Militärbündnis beizutreten.