Dubrovnik will Rollkoffer aus der Altstadt verbannen
Von Mirad Odobašić
Diese Nachricht verbreitete sich auf Reiseportalen wie ein Lauffeuer: Dubrovnik verbietet Touristinnen und Touristen Rollkoffer in der Altstadt. Wer sich nicht daran halte, müsse 265 Euro Strafe zahlen, berichtete etwa das Online-Reisemagazin travel tomorrow. Dadurch wolle die kroatische Küstenperle gegen Lärmbelästigung vorgehen, hieß es.
In einem Gespräch mit dem TV-Sender RTL stellte Dubrovniks Bürgermeister Mato Franković nun klar: "Niemand wird bestraft, unser Ziel ist es aufzuklären". Die Stadt habe einen Animationsfilm produzieren lassen. "Damit wollen wir den Besuchern eine Botschaft vermitteln, was sie erwartet, wenn sie nach Dubrovnik kommen", sagte Franković und bekräftigte nochmals, dass niemand, der seinen Trolley durch die Stadt zerrt, bestraft würde.
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Logistikzentrum in der Altstadt in Planung
Geplant ist demnach die Errichtung eines Logistikzentrums, in dem Gepäck gelagert werden soll. "In Gesprächen mit zahlreichen Gastronomen und Vermietern haben wir erfahren, dass ihre Gäste oft ein Logistikzentrum in der Altstadt suchen, in dem sie ihr Gepäck abstellen und später dann am Flughafen abholen könnten", erklärt der Bürgermeister, wie man auf diese Idee gekommen ist.
Man habe kürzlich mit dem Vertrieb verschiedener Sanitärprodukte in der Altstadt begonnen und wolle da ansetzen. "Das ist die perfekte Gelegenheit, das Geschäft zum Logistikzentrum zu erweitern. Es kann sicherlich nicht im nächsten Jahr zum Leben erweckt werden, weil es eine große Aufgabe ist. Wir streben nun eine Projektlösung an, denn ich bin überzeugt, dass Dubrovnik das als ein Fünf-Sterne-Reiseziel verdient", erklärte Franković.
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Der Transport des Gepäcks soll genau geplant werden
Mit dem Logistikzentrum wolle man alles genau durchplanen: von dem Zeitpunkt der Flugzeuglandung am Flughafen planen, der anschließenden Abgabe des Gepäcks im Empfangszentrum bis zu dessen Ankunft in der Touristenunterkunft.
Die Gäste, die mit dem Auto anreisen, müssen laut Franković künftig zunächst einen Parkplatz finden und dann zum Logistikzentrum gehen. Er betonte jedoch, dass Dubrovnik in erster Linie ein Ziel für Fluggesellschaften sei und dass man daher in erster Linie nach einer Lösung für solche Gäste suche.
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