Leben/Reise

Wandern im Himalaya: Alleingänge sind ab April nicht mehr erlaubt

Extrembergsteiger wollen hoch hinaus. Der Mount Everest ist vielen von ihnen Sehnsuchtsziel. Obwohl der mit 8.848 m höchste Berg der Erde in einer der lebensfeindlichsten Regionen liegt, zieht es Touristen in den Himalaya. Seit Frühjahr 2022 sind sie wieder willkommen. Nun kündigt die Regierung in Kathmandu neue Bedingungen für Wanderungen auf dem Dach der Welt an.

Ab April 2023

In Nepal dürfen Touristen bald nur noch mit einem lokalen Bergsteiger oder Gepäckträger im Himalaya wandern gehen. Die neue Regelung gelte ab April und solle die Sicherheit der Wanderer verbessern und Jobs für Einheimische schaffen, teilte ein Sprecher des Tourismusministeriums in Kathmandu mit. Der lokale Begleiter müsse demnach von einer bei der Regierung registrierten Trekkingfirma vermittelt werden. Für den Mount Everest und andere 8.000er gibt es Ausnahmen.

Sicherheit erhöhen

Die Anwesenheit eines lokalen Begleiters helfe sicherzustellen, dass Wanderer im Notfall schneller gerettet werden, erklärte der Sprecher. Seine Behörde habe jährlich Informationen zu rund 40 bis 50 Fällen von vermissten Wanderern und oft sei es schwierig, sie zu retten. Viele Wanderrouten im Himalaya sind schlecht erreichbar - ohne Straßenzugang, Kommunikationsmöglichkeiten oder menschliche Siedlungen in der Nähe. So kann eine Rettung bei schwierigem Gelände Stunden oder gar Tage dauern.

Tödlicher Alleingang

Bisher konnten Wanderer alleine, mit Freunden oder mit nicht registrierten Bergführern unterwegs sein. Der Präsident der Trekking Agencies' Association of Nepal, Nilhari Bastola, sagte: "Die Mehrheit der Individuen, die während dem Wandern umkamen oder verschwanden, sind die, die alleine ohne Bergführer und ohne Verständnis des Geländes gingen. Diese Tragödien hätten mit einem lokalen Bergführer verhindert werden können."

Neuregelung ab April

Viele in Nepal hoffen, dass die neue Regel zu mehr Arbeitsmöglichkeiten für Tausende Bergführer und Gepäckträger führt, die vom weltweiten Tourismuseinbruch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stark beeinträchtigt waren.

10.000 Euro für höchste Gipfel

Keine Änderungen gibt es für Aufstiege zu den höchsten Gipfeln der Welt. Berge wie der Mount Everest und der Mount Annapurna dürfen nach wie vor alleine oder geführt erklommen werden. Gipfelstürmer brauchen aber weiterhin eine entsprechende Genehmigung des Tourismusministeriums. Und sie müssen wie bereits in den vergangenen Jahren 11.000 Dollar (rund 10.000 Euro) dafür bezahlen.