Vielseitige Papaya: Das exotische Obst als Suppe und im Strudel
Von Axel Halbhuber
Wer den heimischen Obstteller für Kinder oder Gäste aufregender gestalten will, mischt seit Jahren Exoten wie Mango und Granatapfel dazu. Recht überraschend ist noch immer die Papaya. Dabei ist das einst rein mittel- bis südamerikanische Melonenbaumgewächs längst global und geschmacklich einzigartig: Das rotorange, süße Fruchtfleisch erinnert in der Textur an Melone und hat manchmal etwas leicht Herbes.
Eine Frage der Reife
Wie bei so vielen Exoten ist die richtige Reife ein Problem. Am besten erkennt man sie an der Farbe der Schale – grün ist unreif, damit sie nachreifen kann, muss sie zumindest schon gelbe oder rote Flecken haben. Man sollte die Papaya schon leicht eindrücken können und sie sollte duften.
➤ Mehr dazu: Vegan durch den Jänner - Tag 25: Nasi Goreng
➤Mehr dazu: Vegan durch den Jänner - Tag 26: Tabouleh - frischer Bulgursalat
Laoten lieben Som Tam
Die Papaya ist auch abseits des Obsttellers gut einsetzbar, in Asien wird sie oft zu Salat verarbeitet – am bekanntesten ist der laotische Som Tam. Für die Salate werden meist grüne, also unreife Früchte geschält und in Streifen geschnitten, oft kommen als Zutaten Limette, Chili, Karotten, Fischsauce, Erdnüsse und Koriander zum Einsatz, Garnelen sind oft die Draufgabe. Ebenso passt Papaya als marinierte Beilage (etwas Öl, Chili, Frühlingszwiebel, Limette und Ingwer) zu gebratenem Fleisch.
Vorbereitung: 10 min
Zubereitung: 30 min
Portionen: 4
- 2 Papayas gut gereift
3 Schalotten geschält und gewürfelt
3 Knoblauchzehen geschält und geschnitten
TL Kurkuma und TL Cumin gerieben
Salz, Pfeffer, Öl
1 Chili Schärfe nach Geschmack
frischer Koriander
1 Liter Gemüse- oder Hühnersuppe
100 g Sauerrahm oder Kokosmilch
100 g Frischkäse oder Schlagobers
- In einem Topf die Schalotten und den Knoblauch bei mittlerer Hitze in einem Esslöffel Öl anschwitzen
- Papayas halbieren und entkernen. Das Fruchtfleisch von der Schale lösen und in den Topf geben
- Kurkuma, Cumin, und die halbe Chili hinzufügen (nicht zu heiß werden lassen!), nach einer Minute mit der Suppe aufgießen. Fünfzehn Minuten köcheln lassen, dann pürieren
- Frischkäse oder Schlagobers unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Sauerrahm oder Kokosmilch glatt rühren, Koriander und restliche Chili (getrennt voneinander) hacken
- Suppe in tiefe Teller leeren, Rahm/Kokosmilch sowie Koriander und Chili als Dekoration darüber
Die Kraft der Kerne
Die Schale der Papaya ist ungenießbar, aber ihre Kerne (leichte Schärfe, erinnern an Pfeffer) kann man essen – soll man sogar. Ihnen wird wegen des Enzyms Papain Heilsames nachgesagt, entzündungshemmend seien sie und vorbeugend gegen Thrombosen. Sie wirken gegen Darmparasiten und verdauungsfördernd, weshalb viele Reisende sie im Fall des Durchfalles kauen oder getrocknet und zermahlen ins Joghurt mischen.
Vorbereitung: 30 min
Zubereitung: 40 min
Portionen: 8
- 1 Pkg. fertiger Blätterteig
oder zum Selbstmachen: 250 g Mehl (glatt), 1 TL Pflanzenöl, 1 Ei, Prise Salz, l lauwarmes Wasser - 300 g Äpfel säuerlich und 300 g Papaya eher fest
100 g Butter
60 g brauner Zucker und Staubzucker
1 Zitrone bio, ½ Vanilleschote
50 g Mandelkerne gehackt
50 g Brösel
- Das beste Teigrezept ist eine Glaubensfrage. Eine sichere Variante: Mehl sieben, Grube formen, alle Zutaten hinein und rasch kneten, bis der Teig faltenfrei ist. Dann unter einem gewärmten Topf eine Stunde rasten lassen. Auf einem bemehlten Tuch ausrollen und vorsichtig hauchdünn ziehen – so gut man es zusammenbringt
- Äpfel und Papayas schälen, Kerne entfernen und blättrig schneiden. Brösel und Mandeln anrösten und mit dem braunen Zucker, Vanillemark, Schalenabrieb und Saft der halben Zitrone mit den Früchten vermengen
- Teig mit zerlassener Butter bestreichen und zu zwei Dritteln mit der Füllung belegen, Ränder und letztes Drittel darüberschlagen und vorsichtig einrollen
- Bei 200 Grad Celsius Ober-/Unterhitze dreißig Minuten backen, mit Staubzucker bestreuen, servieren
➤ Mehr dazu: Trendig und bodenständig: Die Rote Rübe ist Gemüse des Jahres
➤Mehr dazu: Pilze, Buchweizen, kalte Nudeln: Foodtrends, die Du kennen solltest