Leben/Essen & Trinken

Ausgestopftes Rind sorgt im deutschen Supermarkt für Aufregung

Ein schwarzes Rind umringt von Leberwurstgläsern erregt die Gemüter in sozialen Netzwerken. "Und wenn man glaubt, man habe schon alles an Geschmacklosigkeit in Sachen Tierausbeutung gesehen, kommt der #Edeka Henningsdorf und platziert den ausgestopften Körper eines Opfers der Tierausbeutungsindustrie mitten zwischen Leberwurstgläser. Un-fass-bar", postete ein veganer Twitter-User.

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Sein Kommentar mit Bildern des ausgestopften Rindes in der Wurstabteilung eines Edeka-Marktes im brandenburgischen Hennigsdorf erntete fast 1.000 Likes und 127 Retweets. Unser seinem Tweet mehren sich die erbosten Reaktionen anderer Twitter-Nutzer - es gibt aber auch neutrale Reaktionen wie: "Zu viele Menschen verdrängen einfach das Fleisch vom lebenden Tier ist, und auch die Milch häufig unter brutalen Bedingungen für Kuh und Kalb gewonnen wird. Ich finde die Aktion gerechtfertigt, sie regt zum nachdenken an."

"Anton suggeriert bäuerliche Idylle"

Legitimes Marketingmittel, um auf die Herkunft des Produkts aufmerksam zu machen? Nein, sagt die bekannte Tierschutzorganisation Peta. Mit dem Namensschild "Anton" auf der Brust der Kuh soll wohl auf Almwirtschaften wie in Tirol angespielt werden und bäuerliche Idylle suggeriert werden.

"Angesichts dieser geschmacklosen Leichenschändung schlagen wir vor, das Dekor des Supermarkts etwas realistischer zu gestalten: Man sollte eine Nachbildung eines Rinds an einem eisernen Haken von der Decke hängen, den Boden mit literweise Kunstblut, Kot sowie Urin fluten und die Wurstwaren mit Gedärmen verzieren. Als zusätzliche Deko darf ein Bolzenschussgerät nicht fehlen, mit dem Rinder durch einen Schuss in den Kopf schmerzhaft und oft unzureichend betäubt werden. Daneben sollten scharfe Messer zum Durchtrennen der Kehlen gelegt werden", sagt Bettina Eick, PETAs Fachreferentin für Ernährung.

Auf Anfrage der deutschen FAZ beschwichtigte eine Edeka-Sprecherin: "Der landwirtschaftliche Betrieb hat das Modell bereits abgeholt". Es habe sich um das Ausstellungsstück eines regionalen Agrarbetriebs mit frei laufenden Rindern gehandelt, mit dem auf die Produkte des Lieferanten aufmerksam gemacht werden sollte. Die Kundschaft habe dies "durchaus positiv" aufgenommen.