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Gedicht von taubblinder Autorin in Gebärdensprache - samt Live-Stream

Das bemerkenswerte Gedicht „Hell und dunkel“ der gehörlosen UND blinden Dichterin und Pädagogin Laura Bridgman wird anlässlich des internationalen Frauentags am Montag in Salzburg szenisch – auch in Gebärdensprache - aufgeführt. Und Live gestreamt – aber die ganze Nacht noch nachzusehen sein.

Das visuelle Theater ARBOS, das diese außergewöhnliche Frau (1829 – 1889; USA) – schon vor der berühmten Helen Keller, deren Lehrerin eine Schülerin Bridgmans war – wieder entdeckt. Zwar hat Charles Dickens ihr in „American Notes“ ein eigenes Kapitel gewidmet und der österreichische Philosoph und Pädagoge Wilhelm Jerusalem ihre erste Biographie verfasst (1890), aber erst das Theater ARBOS verschaffte ihr wieder Öffentlichkeit.

Werner Mössler und Markus Rupert (Inszenierung: Herbert Gantschacher) spielen dieses Gedicht, in dem die Autorin verschiedenste Gefühle mit hell und dunkel poetisch verbindet – obwohl sie ab ihrem dritten Lebensjahr nicht mehr sehen UND hören konnte. Die beiden Schauspieler interpretieren das Gedicht vor allem in Gebärdensprache auf dem Salzburger Max-Reinhardt-Platz vor dem A.E.I.O.U.-Pavillon von Anselm Kiefer.

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Laura Bridgman: „Licht und Dunkel“

Licht ist der Tag.
Licht strahlt heller als Rubin, sogar heller als Diamant.
Licht ist heller als Schnee.
Dunkel ist die Nacht.
Sie ist schwarz wie Eisen.
Dunkel ist traurig.
Freude ist hinreißende Verzückung.
Licht ist wie ein Freudenschuss (ins Herz).
Licht ist süß wie Honig, aber
Dunkel ist bitter wie Salz, sogar bitterer als Essig.
Licht ist edler als Gold sogar edler als das feinste Gold.
Freude ist ein wahres Licht.
Freude ist eine lodernde Flamme.
Dunkel ist frostig.
Ein guter Schlaf ist wie ein heller Schleier.
Ein schlechter Schlaf ist wie ein dunkler Schleier.

Live-Übertragung + Nach-schauen
Laura Bridgman „Hell und Dunkel / Light and Darkness“

Visuelles Theater zum Internationalen Frauentag
eine Vorstellung der Friedenswerkstatt
Aus Salzburg vor dem A.E.I.O.U.-Pavillon auf dem Max-Reinhardt-Platz, Salzburg

8. Mär 2021; 20 Uhr
Livestream über die Homepage - Dauer 1/4 Stunde; die ganze Nach noch zum Nach-schauen
www.arbos.at

Laura Dewey Bridgman (1829 – 1889; USA) ...

... verlor nach der Erkrankung an Scharlach mit ungefähr zwei Jahren zuerst Seh- und Hörvermögen, später auch noch den Geruchs- und Geschmackssinn. Bald nach Verlust des Gehörs hörte Bridgman auf zu sprechen. Wie die spätere und viel berühmter gewordene Helen Keller entwickelte Bridgman eine eigene Tastsprache zur Verständigung.

Laut Wikipedia war Charles Dickens auf einer Amerikareise im Perkins-Institut, wo Laura Bridgman lernte, „von der Begegnung mit der zwölfjährigen Laura Bridgman so beeindruckt, dass er ihr ein ganzes Kapitel in seinem Werk American Notes widmete“.

Wikipedia schreibt auch, dass Bridgman in dieser Blindenschule als Handarbeitslehrerin arbeitete und ihre Lieblingsschülerin Anne Sullivan Macy gewesen sei, die spätere Lehrerin Helen Kellers.

Übrigens verfasste der österreichische Philosoph und Pädagoge Wilhelm Jerusalem 1890 die erste Biographie über Laura Bridgman.

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Weitere Direktübertragungen des Visuellen Theaters mit Österreichischer Gebärdensprache – und International Signs

5. Mai 2021; 20 Uhr MESZ
Viktor Ullmann „Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke / The Lay of Love and Death of Cornet Christoph Rilke“ anlässlich des 76. Jahrestags zur Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen in Österreich

12. Mai 2021; 20 Uhr MESZ
George Floyd „Ich kann nicht atmen / I Can't Breathe“: Dokumentarisches Theater nach dem Originaltext von George Floyd

15. Mai 2021; 15 UHR MESZ
Marie Heurtin „Gestern / Yesterday“

16. Mai 2021; 15 Uhr MESZ
Laura Bridgman „Hell und Dunkel / Light and Darkness“

17. Mai 2021; 15 Uhr
Marie Heurtin „Gestern / Yesterday“

18. Mai 2021; 15 Uhr MESZ
Laura Bridgman „Hell und Dunkel / Light and Darkness“

19. Mai 2021; 15 Uhr
Marie Heurtin „Gestern / Yesterday“

20. Mai 2021; 15 Uhr MESZ
Laura Bridgman „Hell und Dunkel / Light and Darkness“

21. Mai 2021; 15 Uhr MESZ
Marie Heurtin „Gestern / Yesterday“

29. Mai 2021; 20 Uhr MESZ
Quest Visual Theatre (USA) „Schau durch meine Augen“
Ein Stück Visuelles Theaters produziert von Tim McCarty in einer Direktübertragung aus Lanham, Maryland (USA) mit Mervin Primeaux-OBryant. „Schau durch meine Augen“ nimmt das Publikum auf eine Reise von Mervi Primeaux Obryants eigener Lebenserfahrung. Mit der Metamorphose eines Schmetterlings als das zentrale visuelle Motiv verwebt das Theaterstück Element des Bewegungstheaters, des Tanzes, der digitalen Medien, Musik und Beleuchtung zu einem Teppich einer ergreifenden, reich an visuellen Elementen berührenden Geschichte.

5 Juni 2021; 20 Uhr MESZ
Jolanta Znotina & Liva Kolmane (Lettland) „Vom Schicksal der Unabhängigkeit“
Zwei Frauenschicksale aus dem Beginn der Geschichte um das Ringen der Selbständigkeit Lettlands vor über hundert Jahren, authentisch gespielt von den beiden lettischen Schauspielerinnen Jolanta Znotina und Liva Kolmane in einer Direktübertragung aus Riga.

12. Juni 2021; 20 Uhr MESZ
„In der Strafkolonie“ von Franz Kafka als visuelles Theater für die Bühne eingerichtet von Tim McCarty in internationaler Besetzung.
Der US-amerikanische Regisseur und Autor Tim McCarty hat die berühmte Erzählung von Franz Kafka für die Bühne bearbeitet als Auftragswerk von ARBOS - Gesellschaft für Musik und Theater. Inszeniert worden ist das Stück von Herbert Gantschacher, der dann in der Produktion auch die Funktion des Sprechers übernommen hat.
„In der Strafkolonie“ von Franz Kafka (1883 - 1924) ist eine Geschichte aus dem Jahr 1914 als die großen Katastrophen begannen, die bis heute andauern. Kafka erzählt die Geschichte eines „eigentümlichen Apparats“, der in der Strafkolonie zur Hinrichtung von Gefangenen benutzt wird. Dieser Text Franz Kafkas hat bis zum heutigen Tag nichts an Aktualität verloren, leider im Gegenteil sogar gewonnen angesichts der Vielzahl der weltpolitischen Krisen, der Wiederkehr des Eisernen Vorhangs, der früher Europa teilte und jetzt an den Außengrenzen der EU wieder errichtet wurde. Mord, Folter und moderner Sklavenhandel wie beispielsweise praktiziert in der Diktatur der Saud-Dynastie, die vermehrten Waffenexporte von NATO-Staaten in die Krisenregionen der Welt. Dringender denn je braucht die Welt friedensbildende Prozesse und Maßnahmen. Die Bühnenfassung des US-amerikanischen Regisseurs und Autors Tim McCarty ist von Horst Dittrich in Österreichische Gebärdensprache übersetzt worden.
Es spielen die Schauspieler Ramesh Meyyappan (Singapur / Großbritannien), Werner Mössler (Österreich), Piotr Nowak und Arkadiusz Palatynski (Polen), die Stimme ist von Herbert Gantschacher, der die Produktion auch inszeniert hat.

19. Juni 2021; 20 UHR MESZ
Liederzyklus „Winterreise“ von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller

Dabei „singt“ der gehörlose Schauspieler Horst Dittrich mit seinen Händen Schuberts Liederzyklus begleitet von der Stimme des Bariton Rupert Bergmann mit Gert Hecher am Klavier

26. Juni 2021; 20 Uhr mESZ
Friedrich Hölderlin „Der Tod des Empedokles / The Death of Empedocles“, fünfaktige Fassung von Herbert Gantschacher; Dramaturgie: Dževad Karahasan; gespielt von Ramesh Meyyappan, Werner Mössler, Alexander Mitterer, Rupert Bergmann, Horst Dittrich

21. November 2021; 20 Uhr
Andreas Latzko „Kein einziges Gesicht / Not a Single Face“
Europäische Theaternacht / European Theatre Night, eine Vorstellung von krieg=daDa

2. Dezember 2021; 20 Uhr
George Floyd „Ich kann nicht atmen / I Can't Breathe“
anlässlich des Internationalen Tages für die Abschaffung der Sklaverei, eine Vorstellung aus der Friedenswerkstatt

3. Dezember 2021; 20 Uhr MEZ
Horst Dittrich „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789
anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen; eine Vorstellung aus der Friedenswerkstatt

https://www.arbos.at/

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