Wissen/Gesundheit

Novak Djokovic: Die schräge Ernährung des Tennisprofis

An Novak Djokovic kommt derzeit wohl kaum einer heran. Beim Finale der Herren bei den Australian Open zeigte er viele Stunden Welt-Tennis und präsentierte sich in fast schon "überirdischer Form". Hinter seinen sportlichen Leistungen steckt eiserne Disziplin, viel Training und ein strenger Ernährungsplan.

Glutenfrei

Schon in den Anfängen seiner Karriere stellte Djokovic seine Ernährung komplett um. Er litt immer wieder unter Atemproblemen, Übelkeit und Schmerzen in der Brust. Erst als ein Arzt eine Glutenunverträglichkeit feststellte, begann er das Proteingemisch, das hauptsächlich in Getreide enthalten ist, wegzulassen. Die Folge: Er wurde fitter, im Sport ging es bergauf. Seither ernährt er sich glutenfrei. Selbst Hund Pierre bekommt seitdem glutenfreies Futter. Gleichzeitig wurde er aber auch immer dünner. Bei 1,88 Meter wiegt Djokovic nur etwa 80 Kilogramm.

Veganer, der Fisch isst

Der minimale Körperfettanteil kommt vor allem von einem strengen Speiseplan: Darauf stehen etwa Cashewnüsse, Avocados und täglich Manuka-Honig, den er sich eigens aus Neuseeland liefern lässt. Außerdem verzichtet er auf Zucker – abgesehen von Honig – und versucht wenig Kohlenhydrate zu essen. Fleisch isst er gar nicht. Einmal bezeichnete er sich als Veganer, der ab und zu etwas Fisch isst.

Frühstück: Müsli-Bowl

Zum Frühstück gibt es im Hause Djokovic ein glutenfreihes Müsli oder Haferflocken mit Mandeln, Walnüssen und Erdnüssen, Sonnenblumenkernen oder Kürbiskernen. Dazu Früchte wie Bananen und Beeren und einen kleinen Löffel Kokosöl. Dazu gibt es Reis- oder Mandelmilch oder Kokosnusswasser. An manchen Tagen gönnt sich Djokovic ein zweites Frühstück zwanzig Minuten später: glutenfreier Toast mit Thunfisch und Avocado.

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Mittagessen: glutenfreie Pasta

Typisches Mittagessen ist glutenfreie Pasta z.B. aus Quinoa, dazu Paprika, frische Paradeiser, Gurken, viel Brokkoli und Karfiol, grüne Bohnen und Karotten. Dazu ein Schuss Olivenöl und Salz. An Matchtagen kommen noch Proteine dazu. Abends gibt es oft gedämpften Fisch mit Zucchini oder Karotten, Kichererbsen, Linsen. Ab und zu isst er nur eine Suppe.

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Während eines Matches greift Djokovic zu getrockneten Früchten wie Datteln oder ein bis zwei Teelöffeln Honig, um Energie zu bekommen.

Nur warmes Wasser

Zum Trinken gibt es für den Weltklassespieler nur warmes Wasser, Lakritztee oder Proteinshakes aus Erbsen. Während eines Matches bekommt er speziell gemischte Energy Drinks, in denen auch Zucker enthalten ist. Die gibt’s aber nur während des Spiels.

In seinem Buch "Serve to Win", das 2013 veröffentlicht wurde, gibt er weitere Einblicke in seinen Ernährungsplan. Süßes oder Fettes findet man darin nicht. Dafür Tipps wie diesen: Schon in der Früh trinkt er ein Glas Wasser, allerdings nur auf Zimmertemperatur. Würde er kaltes Wasser trinken, müsste dieses vom Körper erst gewärmt werden. Dadurch würde die Verdauung verlangsamt und Blut aus anderen Körperregionen gezogen werden – etwa aus den Muskeln und dort brauche er es eher, wie er meint.

Bei öffentlichen Terminen spricht Djokovic mittlerweile nur ungern darüber, wie er sich ernährt – zu oft wurde er dafür kritisiert oder seine Ernährung als krankhaft bezeichnet. Aber auch Djokovic hat ein kleines Laster: Hin und wieder darf es ein kleines Stückchen Schokolade sein.