Leben/Essen & Trinken

Warum Köche statt Avocados helle Kürbisse aufs Brot schmieren

Der weltweite Appetit auf die Butterfrucht ist ungebrochen – in nur zwei Jahren ist der Konsum der Europäer um 65 Prozent gestiegen, der KURIER berichtete. Abgesehen vom langen Transportweg birgt der explodierende Konsum auch fatale Folgen für die Umwelt. NGOs berichten von Wasserknappheit in Anbauregionen, denn Avocados werden meist in Gebieten angebaut, die sowieso schon von Dürre betroffen sind.

Mexiko steht in der Kritik, weil dort illegal Wälder für den Anbau gerodet werden. Wie die Süddeutsche Zeitung jetzt berichtet, steigen in Mexiko und den USA die Preise rasant, weil es wegen schlechter Ernte einen Engpass gibt. Im Juli 2019 soll der Preis um 129 Prozent höher gelegen sein als im Jahr zuvor, wie US-Medien berichten.

Für eine elf Kilogramm schwere Schachtel muss der Handel derzeit mehr als 84 US-Dollar bezahlen im Vergleich zu 37 Dollar. Damit handelt es sich um den höchsten Preis seit einem Jahrzehnt.

Grünes Püree ohne Avocados

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Das bringt US-Köche auf kuriose Ideen: Sie täuschen ihre Gäste angeblich mit Erbsen-Püree oder sogar Kürbis-Püree. Der mexikanische Sommerkürbis calabacita soll im pürierten Zustand eine ähnliche Konsistenz wie Avocados und ein sehr helles Fruchtfleisch aufweisen. Die Website L.A. Taco bezeichnet die Gäste-Täuschung erbost als "irritierend neongrünes, avocadoloses Verbrechen gegen die Taco-Menschheit".

Neben dem Engpass und der schlechten Öko-Bilanz haben die US-Amerikaner ein weiteres Problem mit dem Superfood: Als Donald Trump zuletzt wieder ein Schließen der Grenze zu Mexiko forderte, zog der Preis für die Früchte kräftig an.

Österreich ist von einem Engpass in Mexiko nicht betroffen, da die Früchte im Land selbst bzw. in den USA gegessen werden. Die größten Hauptliefergebiete für Österreich sind Chile – fast ein Viertel unserer Avocados kommt aus dem südwestlichsten Land Südamerikas –, Peru, Spanien, Kenia und Südafrika.