Leben/Essen & Trinken

Spanien: Pater eröffnet Robin-Hood-Restaurant

Am Tag sieht das Robin-Hood-Restaurant wie ein normales spanisches Lokal aus: An der Bar befindet sich ein Schinkenschlögel und eine Saftpresse, und auch der Zigarettenautomat darf nicht fehlen. Abends hingegen verwandelt sich das Lokal in eine Suppenküche für Obdachlose.

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Das Modell ist simpel, wie derGuardian berichtet: Jeder Gast, der in der Früh oder zu Mittag Speisen bestellt, finanziert ein Abendessen für einen Obdachlosen. Die Initiative stammt von der karitativen OrganisationMensajeros de la paz, die vor 54 Jahren von Pater Ángel García Rodríguez gegründet wurde: "Die Inspiration kam von Papst Franziskus, der immer wieder von der Wichtigkeit spricht, Menschen Würde durch Brot oder Arbeit zu geben." Und weiter: "Warum nicht ein Restaurant für Obdachlose eröffnen, wo auch sie an einem mit Tischtuch gedeckten Tisch sitzen und bedient werden. Menschen, die nichts haben, können hier speisen und genießen die gleiche Behandlung wie jeder andere auch. Das ist einfach gesunder Menschenverstand."

Spanien leidet unter hoher Arbeitslosigkeit

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Spanien leidet noch immer an den Folgen der Wirtschaftskrise: Jeder Fünfte ist ohne Job, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 42 Prozent – der höchste Wert in Europa. Schon bisher bewirtete Pater Ángel 200 Obdachlose in seinem Sozialzentrum, das aber abends geschlossen hat. Das Ziel lautet jetzt, dass zumindest hundert obdachlose Menschen jeden Abend im neuen Robin-Hood-Restaurant satt werden. "Die Menschheit lebt nicht nur von Brot, aber die Bibel hat vergessen, dass manche nicht einmal Brot haben. Also versuchen wir, ihnen Brot zu geben."

Falls das Projekt von Erfolg gekrönt ist, sollen weitere Robin-Hood-Restaurants folgen. Es gehe nicht darum, den Reichen etwas wegzunehmen, sondern darum sie darin zu bestärken, etwas abzugeben. Pater Ángel gibt zu: "Der Name ist ein bisschen zugespitzt, um die Leute auf unser Restaurant aufmerksam zu machen."

Gerne schreiben Journalisten über schicke Locations und teure Zutaten. Dabei gibt es zahlreiche Restaurants, die wirklich Gutes tun:

mittendrin, 1090

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Hier schmeckt das Multikulti-Essen: Das Restaurant ist Teil von VinziRast-mittendrin, einem Wohnprojekt für Studenten und ehemalige Obdachlose. Der Reingewinn des Lokals kommt der Vinzenzgemeinschaft St. Stephan zugute.Info:mittendrin, Währinger Straße 19, 1090 Wien

magdas Kantine, 1100 Wien

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Arbeitslose und Flüchtlinge sorgen mit einer Kantine und einem Kiosk, betrieben von der Caritas, für sozialen Mehrwert in der alten Ankerbrotfabrik. Ein täglich wechselnder Mittagsteller mit Suppe und Dessert lockt Hungrige an.Info:magdas Kantine, Absberggasse 27, 1100 Wien

Deewan, 1090 Wien

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Im pakistanischen Restaurant von Natalie und Afzaal Deewan zahlt der Gast für das "all you can eat"-Buffet seit zehn Jahren, "so viel er kann". Falls das Servicepersonal glaubt, dass Gäste das System ausnutzen, wird auf den karitativen Gedanken hingewiesen.Info: Deewan, Liechtensteinstraße 10, 1090 Wien

Purple Eat, 1120 Wien

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Menschen, die vor der Abschiebung stehen, kochen am Meidlinger Markt auf. Betriebe wird der Marktstand vom Verein "Purple Sheep". Verwendet werden heimische Bio-Produkte, die Unterstützer kostenlos zur Verfügung stellen.Info: Purple Eat, Meidlinger Markt 83–88, 1120 Wien

Inigo, 1010 Wien

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Argentinischer Maiseintopf oder Rindsgulasch: Das Restaurant vis à vis der Jesuitenkirche unterstützt Langzeitarbeitslose beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt – die Caritas ermöglicht einen Arbeitsplatz auf sechs Monate befristet. Täglich stehen drei Mittags-Menüs zur Auswahl.Info: Inigo, Bäckerstraße 18, 1010 Wien

Michl’s, 1010 Wien

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Das Ziel des Projekts der Wien Work ist es, Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Behinderungen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Helmut Österreicher berät und gestaltete ein Spezial-Menü um 28,9 Euro. Ab 31. August geöffnet.Info: Michl's, Reichsratsstraße 11, 1010 Wien

Pappel, 1170 Wien

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Speisen aus dem Steinbackofen gibt es hier: In dem Beisl mit Schanigarten arbeiten Menschen mit psychischer Erkrankung.Info: Pappel, Parhamerplatz 11, 1170 Wien