Chronik/Wien/Wien-Wahl

Farbwechsel in der Josefstadt: Mickel bereitet Amtsübergabe vor

Seit dem späten Montagabend ist es fix: Die Josefstadt wechselt von Türkis auf Grün. Die Grünen erreichen 33,59 Prozent der Stimmen, die ÖVP 30,55 Prozent. Damit ist das Rennen, das sich im Vorfeld abgezeichnet hatte, nun entschieden. Die ÖVP blieb auf dem gleichen Niveau wie 2015, die Grünen konnten aber um 6,37 Prozentpunkte dazugewinnen.

Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert ist damit ihr Amt los. In einer ersten Stellungnahme sagt sie zum KURIER: "Das Ergebnis ist zur Kenntnis zur nehmen." Das Zünglein an der Waage waren laut Mickel die EU-Bürgerinnen und EU-Bürger im Bezirk. "Bei ihnen sind wir ins Hintertreffen geraten." 

Mickel will "weiter für den Bezirk politisch aktiv" sein, aktuell wird das Ergebnis analysiert und die Übergabe des Amtes vorbereitet.

"Wir sind die wahre grüne Partei"

"Seit wenigen Sekunden wissen wir: Der 8. Bezirk ist wider Erwarten grün", sagt Martin Fabisch, Spitzenkandidat der Grünen im Gespräch mit dem KURIER. So ganz kann er das Ergebnis offenbar nicht glauben: "Es überrollt uns ein bisschen."

Den Ausschlag haben aus Fabischs Sicht zwei Dinge gegeben. Erstens: "Wenn die ÖVP glaubt, sich im Wahlkampf mit grünen Themen beschäftigen zu müssen, dann geht man wohl eher zum Schmied und nicht zum Schmiedl. Wir sind die wahre grüne Partei."

Und zweitens sei es eine "gute Sache" gewesen, wieder mit Heribert Rahdjian zusammenzuarbeiten: "Die Leute haben verstanden, dass es uns nicht um Befindlichkeiten geht, sondern um die Sache."

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Innere Stadt, Wieden, Meidling und Brigittenau ausgezählt

Montagabend lagen auch die Ergebnisse der Bezirksvertretungswahlen aus dem 1., 4., 12. und 20. Bezirk vor.

In der Inneren Stadt hat Bezirkschef Markus Figl - wie sich bereits abgezeichnet hatte - ein Rekordplus eingefahren: Die ÖVP kommt auf 40,5 Prozent, das ist ein Plus von 14,8 Prozentpunkten.

Auf der Wieden konnte sich die SPÖ mit Bezirkschefin Lea Halbwidl mit 33,2 Prozent vor den Grünen behaupten. Für Halbwidl war es die erste Wahl, sie konnte 1,2 Prozentpunkte zulegen.

Ebenfalls zum ersten Mal hat sich Wilfried Zankl in Meidling dem Votum der Bezirksbevölkerung gestellt. Der SPÖ-Politiker hat für seine Partei satte 42 Prozent geholt, ein Plus von 3,2 Prozentpunkten. Den zweiten Platz errang die ÖVP.

In der Brigittenau holte Bezirksvorsteher Hannes Derfler für die SPÖ 45 Prozent (plus 3,3 Prozentpunkte), vor den Grünen (17,3 Prozent) und der ÖVP (14,8 Prozent).

Simmeringer Endergebnis steht fest

Auch für den Bezirk Simmering trudelte am späten Montagabend das offizielle Wahlergebnis ein. Die SPÖ holte mit 41,49 Prozent Platz eins. Dafür reichte ein kleines Plus von 0,66 Prozentpunkten. Nämlich deshalb, weil die FPÖ auch in diesem Bezirk massiv abstürzte - von 41,76 auf 28,61 Prozent (minus 13,15 Prozentpunkte). Dahinter folgen ÖVP (11,29 %, + 6,29), Grüne (6,56 %, + 1) und NEOS (3,5 %, + 0,07).

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