Chronik/Wien

U4-Sperre: Hietzing ist zugeparkt

Wien-Umgebung, Mödling, Jennersdorf, Mattersburg, Krems und Weiz, Deutschland, Ungarn, Polen, Belgien – und dazwischen immer wieder Wien. Wer in Alt-Hietzing oder entlang der Westeinfahrt einen Parkplatz sucht, sieht viele verschiedene Kennzeichen. Pendler, die bisher die Park-&-Ride-Anlage in Hütteldorf genutzt haben, stellen ihre Autos wegen der U4-Sperre nun unweit der Haltestellen Hietzing bzw. Schönbrunn ab.

Dass die U4 gerade saniert wird, merke sie gar nicht, sagt Heilmasseurin Alexandra Steiner, die in der Maxingstraße wohnt und arbeitet. "Weil irgendwann geht es nicht mehr schlimmer." Sie habe schon bisher 20 bis 40 Minuten im Kreis fahren müssen, um einen Parkplatz zu finden.

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In Frau Steiners Nachbarschaft ist der Ruf nach einem Parkpickerl mittlerweile unüberhörbar. Das bestätigt auch Unternehmerin Marie-Therese Hutter von der Boutique "Mathu". Ihre Kunden finden schon lange keinen Parkplatz mehr vor dem Geschäft. Kurz stehen bleiben und ein bisschen gustieren spielt es in ihrem Fall nicht.
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Am Wochenende gebe es einen Schichtwechsel, erzählt Steiner. Ab Freitagmittag, wenn die Pendler verschwinden, kommen Zigtausende Schönbrunn-Besucher,die bis Sonntagnachmittag ebenfalls alles zuparken. Darum sei rund um die Touristenattraktion ein Zonenmodell, wie bei der Stadthalle, wünschenswert, meint die Anrainerin. Und schlägt damit in dieselbe Kerbe wie Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP). Wenn man sich sonst auch eher uneinig ist.

Denn die Hietzinger Mehrheitsfraktion lehnt ein flächendeckendes Parkpickerl weiterhin ab. Bestätigt sieht sich Kobald dabei durch eine Umfrage, die bei 57,9 Prozent Beteiligung klar gegen die Einführung des Parkpickerls ausfiel: 78,5 Prozent der Hietzinger lehnen kostenpflichtiges Parken ab.

Zweite Befragung

Dass eine Lösung für die Anrainer her muss, bestätigt auch Kobald. Darum sei zu Jahresbeginn 2017 – also erst nach Abschluss der U4-Sanierung – erneut eine Umfrage geplant. Diesmal werde man über eine Zonenlösung abstimmen lassen. Rund um das Schloss Schönbrunn plädiert auch die Bezirkschefin für eine Tariflösung. Seitens der Stadt will man das Problem dagegen mittels Anrainerparkplätzen lösen.