Todeskreuzung auf Grinzinger Allee erregt Politik und Anrainer
Von Bernhard Ichner
Warnlichter wurden vor dem Zebrastreifen schon angebracht, Hinweisschilder aufgestellt und seit dem Vorjahr gilt eine 30-km/h-Beschränkung. Trotzdem bleibt der Fußgängerübergang an der unübersichtlichen Kreuzung der Grinzinger Allee mit der Huschkagasse und An den Langen Lüssen ein Döblinger Dauerbrenner.
Nachdem ein Autofahrer vor Kurzem eine Mutter mit ihren beiden Kindern zu spät gesehen und angefahren hat, wird der Ruf nach weiteren verkehrsberuhigenden Maßnahmen immer lauter.
Pensionistin verunglückte tödlich
Die Causa zieht sich schon seit Jahren. Zwischen 2017 und Anfang 2020 gab es laut Unfallstatistik Austria fünf Unfälle mit Personenschaden im Kreuzungsbereich, berichten die Döblinger Grünen. Brenzlige Situationen stünden hier auf der Tagesordnung. Immer wieder könne man waghalsige Überholmanöver und die Nichtbeachtung des Tempolimits beobachten.
Im September 2017 kamen eine Pensionistin und ihr Hund beim Überqueren der Straße sogar zu Tode. 2019 startete Anrainerin Katharina Hemmelmair deshalb eine Petition, die von rund 800 Bezirksbewohnern unterstützt wurde und auf die Entschärfung der Kreuzung abzielte.
Mit mäßigem Erfolg, wie David Sonnenbaum von der Initiative Robin Foods findet. Der Wunsch aus der Bevölkerung nach einer Schwelle, vor der die Autofahrer abbremsen müssten, sei etwa von den Wiener Linien abgelehnt worden - weil die Schwelle den Nachtbus behindert hätte.
MA46 prüft Verbesserungspotenzial
Es sei nun Aufgabe des Bezirks sowie der zuständigen MA46 (Verkehr), hier endlich für mehr Sicherheit zu sorgen, meint Sonnenbaum - unisono mit den Teilnehmern der "Rebel Riders"-Fahrraddemos, die jeden dritten Montag im Bezirk stattfinden. Und mit den Grünen, die einmal mehr für Schwellen vor und nach dem Schutzweg sowie für dessen Erhöhung auf Gehsteigniveau plädieren. In dieselbe Kerbe schlagen SPÖ und Neos.
Man habe den Wunsch nach weiteren Sicherungsmaßnahmen bereits an die MA46 herangetragen, sagt dazu ÖVP-Bezirkschef Daniel Resch (der es "schäbig" findet, den Unfall der Mutter für Parteipolitik zu nützen - zumal man in der Bezirksverkehrskommission bis dato parteiübergreifend an einem Strang gezogen habe).
So die Fachabteilung hier die Möglichkeit zu Verbesserungen sehe, werde der Bezirk diese sofort umsetzen und finanzieren. Viel Zeit lassen dürfe man sich dafür freilich nicht, meint Resch. Er hoffe bis Monatsende auf Vorschläge der MA46.
Wie diese aussehen könnten, ließ sich auf KURIER-Anfrage bei der MA46 nicht eruieren. Man werde "die Situation verkehrstechnisch kontrollieren und gegebenenfalls Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen", heißt es dort.