Süßer Traumberuf: Wiens erster Chocolatier-Lehrling
Von Agnes Preusser
Auf den Job von Elias Klausriegler dürften viele Naschkatzen neidisch sein: Er wird gerade bei der Firma Xocolat zum Chocolatier ausgebildet. "Es ist der süßeste Traumjob der Welt“, sagt der 16-Jährige.
Klausriegler ist der erste Lehrling in Wien, der diesen Job erlernen darf. Er habe schon als kleines Kind gerne mit Schokolade gearbeitet: "Ich habe manchmal Schokolade genommen, geschmolzen und mit Rosinen oder Nüssen bestreut“ sagt er. Jetzt mache er das auch in seinem Beruf - nur professioneller. "Dank Lehre weiß ich, wie ich Schokoladengenüsse in höchster Perfektion zaubern kann.“
Der dreijährige Lehrberuf "Chocolatier/Chocolatière" wurde im August 2021 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und trat damit auch in Kraft. Davor erarbeitete eine Arbeitsgruppe die Ausbildungsinhalte von Grund auf neu. Neue Verarbeitungsmethoden, Know-how von modernen Spezialgeräten, Digitalisierung, Kreativität und Marketing sind stärker in den Vordergrund gerückt.
Handwerkliches Geschick
Besonders reizvoll: Das Kreieren, Verkosten und Analysieren von Schokoladeerzeugnissen und Konfektwaren wurde ebenfalls zentraler Bestandteil. Auf die leichte Schulter sollte man den Beruf aber nicht nehmen. „Ein Nachwuchs-Chocolatier muss neben der Leidenschaft für die Thematik sehr viel handwerkliches Geschick mitbringen. Schokolade verzeiht im Vergleich zu vielen anderen Massen keine Fehler", sagt Chocolatier-Meister Werner Meisinger von Xocolat.
Dafür garantiere die neue Lehre attraktive Jobchancen, sagt Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau Handwerk und Gewerbe der Wirtschaftskammer Wien. Und das nicht nur zur Naschkatzenzeit Ostern: "Konsumentinnen und Konsumenten sind anspruchsvoller geworden und setzen sich intensiver mit Sorten, Herkunft, Variationen und Produkten auseinander. Aus einem früheren Nischensegment ist ein stark wachsender Wirtschaftszweig geworden."