Nach Autofahrer-Protest: Volksanwalt prüft Schulstraße in Penzing
Mieter einer Tiefgarage in der Penzinger Märzstraße sind verärgert über die dortige Schulstraße. Um ein Verkehrschaos vor dem Schultor zu vermeiden, dürfen Autos dort an Schultagen zwischen 7.30 und 8 Uhr nicht fahren. Das Fahrverbot betrifft auch die Garagenmieter - was ihnen missfällt.
Wie der KURIER berichtete, haben sie sich an Volksanwalt Walter Rosenkranz gewandt. Er hat nun ein offizielles Prüfverfahren eingeleitet, teilte er am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Die Betroffenen sehen das Fahrverbot als "Eingriff in ihre persönliche Freiheit", heißt es darin. Denn das Fahrverbot gelte zu einer Zeit, zu der "viele ihren Arbeitsweg antreten wollen oder auch teils nach Nachtschichten nach Hause kämen".
Bürgermeister muss Stellung nehmen
Rosenkranz hat nun Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) um eine Stellungnahme ersucht: „Die Beschwerdeführer hätten gerne eine Ausnahmeregelung für die betroffenen Anrainer. Erst nach Einlangen der Stellungnahme des Herrn Bürgermeister werden wir voraussichtlich in der Lage sein, den Sachverhalt genauer zu beurteilen.“
Die Märzstraße ist nicht die einzige Schulstraße, die die Volksanwaltschaft derzeit beschäftigt. Auch von anderen Schulstraßen seien "Beschwerden bzw. Reaktionen in der Volksanwaltschaft eingelangt".
Darunter: Die Fuchsröhrenstraße in Simmering. Insgesamt gibt es in Wien mittlerweile sechs Schulstraßen.
Eine Schulstraße ist eine Maßnahme zur Verkehrsberuhigung. Konkret handelt es sich um ein zeitlich begrenztes Fahrverbot für Autos und Motorräder. Sie werden in der Regel mit Scherengittern ausgesperrt. In den meisten Wiener Schulstraßen geschieht das zwischen 7.30 und 8 Uhr. Eine Ausnahme ist die Vereinsgasse im 2. Bezirk: Sie ist zusätzlich nachmittags für eine halbe Stunde abgeriegelt
Das Ziel von Schulstraßen ist, das Chaos, das durch den Bring- und Holverkehr (sogenannte Eltern-Taxis) vor vielen Schulen entsteht, zu vermeiden. Das soll die Sicherheit der Kinder steigern