Coronavirus: Erster Fall in Slowenien bestätigt
In Slowenien ist am Mittwoch der erste Coronavirus-Fall bestätigt worden. Es handle sich um einen Patienten, der aus Marokko über Italien nach Slowenien gekommen sei, sagte der slowenische Gesundheitsminister Ales Sabeder bei einer Pressekonferenz am Mittwochabend.
Nachdem der Patient mit sichtlichen Krankheitssymptomen am heutigen Mittwoch seinen Hausarzt besuchte, sei er in die Infektionsklinik in Ljubljana geschickt worden, wo er sich nun in Quarantäne befindet, hieß es.
Wegen zwei Verdachtsfälle auf eine Coronavirus-Erkrankung wurde am Donnerstag angekündigt, dass eine Schulklasse und ein Kindergarten im Pongau geschlossen werden müssen. Zwei Geschwister aus Werfenweng, die kürzlich mit ihren Eltern in Italien auf Urlaub waren, wiesen grippeähnliche Symptome auf. Am Donnerstagabend dann die Entwarnung: Die Kinder wurden negativ getestet.
Italien schließt alle Schulen
Italien schließt indes bis 15. März alle Schulen und Universitäten im ganzen Land wegen der Corona-Krise. Dies bestätigte der italienische Premier Giuseppe Conte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Maßnahme sei notwendig, um eine Verbreitung des Coronavirus zu bremsen.
In Italien ist die Zahl der Toten durch das Coronavirus auf 107 gestiegen. Die Zahl der Infizierten stieg auf 2.706, sagte Italiens Zivilschutzchef Angelo Borrelli bei einer Pressekonferenz in Rom. Damit ist Italien das vom Coronavirus am stärksten betroffene Land. Am Vortag waren es noch rund 2.500 Infizierte und 79 Tote. Mittlerweile gibt es in fast allen Regionen Fälle, die meisten allerdings nach wie vor in der Lombardei, der Emilia-Romagna und in Venetien.
AUA streicht Flüge
Austrian Airlines streicht 20 Prozent der Flüge im gesamten Kontinental-Netz im Monat März. Das betrifft das gesamte Streckennetz innerhalb Europas. Auch innerösterreichische Verbindungen sind betroffen. Alle Destinationen werden jedoch weiterhin angeflogen.
Keine Einreise nach Israel
Aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus hat Israel neue Einreisebestimmungen verhängt. Personen die aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Spanien zurückkehren, müssten sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben, teilte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch mit. Touristen aus diesen Ländern - also auch Österreicher - dürfen gar nicht mehr einreisen. Die Dauer der Maßnahme ist noch nicht absehbar, hieß es seitens des Außenministeriums gegenüber der APA.
Mehr Fälle in Österreich
Die Zahl der Coronavirus-Patienten steigt auch in Österreich täglich an. Mittlerweile gibt es in 76 Nationen Erkrankte, in absoluten Zahlen liegt Österreich mit 28 Patienten derzeit auf Platz 23 im weltweiten Vergleich.
Am Mittwochmorgen wurden drei neue Patienten gemeldet. Bei einem Fall handelt es sich um eine Frau aus Wien, die Mitte Februar in Italien auf Urlaub war. Die anderen neuen Infizierten sind aus Niederösterreich aus dem Bezirk Korneuburg. Alle fünf Fälle in Niederösterreich standen miteinander in Kontakt. Am Mittwochnachmittag wurde ein weiterer Fall in Salzburg bestätigt. Eine 44-Jährige ist erkrankt.
Wien sucht den Überträger
Wer ist Patient Null? - diese Frage beschäftigt weiterhin die Behörden in Wien. Nachdem ein Wiener Anwalt schon über zwei Wochen schwer erkrankt in Wien im Krankenhaus liegt, wurden am Dienstag drei Fälle im Umfeld des Mannes bekannt. Die Chronologie der Infektionen finden Sie hier.
Am Mittwoch wurde nun von der Stadt Wien bekannt gegeben, dass sich die drei Juristen nicht bei dem 72-jährigen Anwalt angesteckt haben können, da dieser schon zwei Wochen vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus nicht mehr im Büro gewesen ist.
Es sieht also derzeit danach aus, als würde ein Patient Null das Virus verbreiten und selbst gar nicht wissen, dass er infiziert ist. Nun werden alle Kontaktpersonen der Juristen untersucht. Sollte das kein Ergebnis bringen, testet man die Kontaktpersonen der Kontaktpersonen.
Ansteckungsgefahr am Gericht
Die Rechtspraktikantin, die am Virus erkrankt ist, zeigt mittlerweile übrigens Symptome - es ist davon auszugehen, dass die Frau am Montag bereits ansteckt war. An diesem Tag hatte sie ihren ersten Tag als Mitarbeiterin des Wiener Straflandesgerichts absolviert.