Chronik/Wien

Siebenter Coronavirus-Fall bestätigt - diesmal in der Steiermark

Am späten Freitagabend wurde der erste Coronavirus-Fall in der Steiermark bestätigt, der insgesamt siebente in Österreich. Es soll sich um eine Frau handeln, die kürzlich in Italien auf Urlaub war, nähere Informationen wurden aber vorerst nicht bekannt gegeben.

Vier der Infizierten leben in WienNeben einem 72-jährigen Mann gibt es ein Ehepaar, das sich wohl auch im Italien-Urlaub infiziert hat. Die zwei Kinder des Paares wurden ebenso getestet, der Sohn positiv. Die Tochter soll sich dagegen nicht mit dem Virus angesteckt haben, wie es von Seiten der Behörden hieß. 

Der Sohn ist Schüler des Erzbischöflichen Real- und Aufbaugymnasiums in Hollabrunn in Niederösterreich. Die vier Lehrer und 23 Mitschüler müssen die kommenden 14 Tage in häusliche Isolation. Die Eltern wurden zudem vom Lehrerkollegium informiert.

763 Tests durchgeführt

Die Zahl der Tests steigt nun derweil rapide an. Mittlerweile wurden laut Gesundheitsministerium 763 Tests durchgeführt. Darunter waren auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und seine Delegation, die nach einem Besuch im Iran negativ getestet wurden (mehr dazu hier). 

Die Stadt Wien, präsentierte gemeinsam mit dem Krankenanstaltenverband (KAV) und der Ärztekammer, heute einen Notfallplan, wie das Virus eingedämmt werden soll. Ein zentraler Punkt ist die Ausweitung des Ärztefunkdienstes. Dieser wird ab sofort rund um die Uhr zu Verdachtsfällen kommen, und Abstriche für Tests durchführen. Von einem Besuch von Ordinationen und Ambulanzen wird dringend abgeraten. 

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Um 10 Uhr folgte eine Pressekonferenz in Innenministerium. Unter anderem haben Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) eine Informationskampagne präsentiert, um die Bevölkerung über das neuartige Coronavirus aufzuklären. Mit Symptomen, die potenziell auf eine Infektion hindeuten, soll man für medizinische Auskünfte die Telefonnummer 1450 wählen, mit Fragen und Sorgen allgemein die Hotline unter 0800 555 621.

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Lage in Tirol entspannt sich

Bereits am Dienstag wurden zwei Fälle in Tirol bestätigt. Da das infizierte Paar aus Italien am Samstag noch mit der Innsbrucker Nordketten- und der Hungerburgbahn gefahren war, informiert nun die zuständige Behörde 63 mögliche Kontaktpersonen. Diese erhalten umfassende Hygiene- und Sicherheitsinformationen, teilte das Land mit. In Tirol scheint sich die Lage vorerst zu entspannen.

Lieferengpässe in Apotheken

Das Coronavirus führt nun auch zu Lieferengpässen in heimischen Apotheken. Waren Atemschutzmasken bereits seit längerem nur sporadisch erhältlich, so sind seit wenigen Tagen auch Desinfektionsmittel in Form von Fertigprodukten in vielen heimischen Apotheken nicht mehr verfügbar. Abhilfe verschaffen von Apothekern selbst gefertigte Desinfektionsmittel.

Ausbreitung in Europa und weltweit

Angesichts der rasanten globalen Ausbreitung des Coronavirus verschärfen zahlreiche Länder ihre Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Spezielle Grenzkontrollen als Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus soll es nach Angaben der EU-Kommission in der EU bis auf Weiteres zwar nicht geben. Deutschland beginnt aber, Daten von Einreisenden genauer unter die Lupe zu nehmen. Österreich wendet solche Maßnahmen vorerst nicht an.

Mehr als 78.500 Fälle wurden bislang in China gezählt, 2.746 Menschen starben. Darüber hinaus hat sich die Krankheit auf 44 weitere Länder ausgebreitet. Mehr als 3.200 Menschen wurden außerhalb Chinas positiv getestet, mehr als 50 starben.

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