Liesingbach wird bis 2027 vollständig renaturiert
Von Agnes Preusser
Saftiges Grün, schattenspendende Bäume und ein ansehnlicher Bach: Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP), die roten Stadträte Ulli Sima und Jürgen Czernohorszky sowie Bezirksvorsteher Gerald Bischof (ebenfalls SPÖ) ließen es sich am Freitag nicht nehmen, Liegestühle beim Liesingbach aufzustellen.
Ganz so idyllisch sieht es beim Bach allerdings nicht überall aus. Zwischen 1947 und 1969 wurden aus Gründen des Hochwasserschutzes die Ufer verbaut und das Bachbett eingeengt.
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Statt Grün gab es nur graue Steine, zum Teil gibt es sie immer noch. Aber eben nur zum Teil. Denn in den vergangenen 20 Jahren hat die Stadt Wien mit Förderungen des Bundes bereits 9,2 Kilometer der Liesing renaturiert. Seit 2020 laufen die Renaturierungsarbeiten für die zweite Hälfte des Liesingsbachs – zwischen Kaiser-Franz-Josef-Straße und Großmarktstraße –, die abschnittsweise bis 2027 fertiggestellt wird.
Ein Blick in die Zukunft
Wie es in der Zukunft überall aussehen soll, sieht man etwa bei der Blumentalbrücke bei der Großmarktstraße – eben da, wo Totschnig und Co die Liegestühle aufgestellt haben.
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Hier wurde bereits vor 20 Jahren mit der Renaturierung begonnen – zahlreiche Pflanzen und Tiere haben seither einen neuen Lebensraum gefunden. Was darunter natürlich nicht leiden darf, ist der Hochwasserschutz. Mittels wasserbaulicher Umbauten wird dieser auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Die Gesamtkosten des Großprojekts inklusive Bau des Speicherbeckens Gelbe Haide belaufen sich auf circa 85 Millionen Euro. Das Landwirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 18 Millionen Euro. „Jeder Euro, der in unsere wichtigste Ressource Wasser investiert wird, ist eine Investition in die Zukunft,“ sagte Totschnig.
"Eine Erfolgsgeschichte"
Auch die Stadtpolitiker zeigten sich erfreut. Das Projekt sei eine „echte Erfolgsgeschichte“, attestierte Sima, für Czernohorszky sei es gar ein „Vorzeigebeispiel“.
Der „sehr beliebte Liesingbach wird noch attraktiver“, freute sich Bischof. Er wird wohl noch öfter mit Liegestuhl anzutreffen sein.